Fragwürdiges Design

AfD-Anhänger kapern Nike-Schuhe - Hersteller stoppt personalisierte Sneakers in Parteidesign

Jannik Westerweller

Nordbayern.de

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10.10.2024, 12:15 Uhr
Das Logo der AfD: In diesem Design lassen sich Nike-Schuhe personalisieren.

© IMAGO/Bihlmayerfotografie/Michael Bihlmayer Das Logo der AfD: In diesem Design lassen sich Nike-Schuhe personalisieren.

Zwei rechte Schuhe tragen - im Alltag unpraktisch und nun auch im übertragenen Sinne vom Schuh-Hersteller Nike unterbunden. Denn lange Zeit war es möglich, mit den Personalisierungsoptionen den beliebten Sneaker Air Force 1 so zu gestalten, dass er farblich perfekt zum Parteilogo der Alternative für Deutschland (AfD) passt. Denn der "Swoosh", der Pfeil im Nike-Logo, ähnelt dem Pfeil im Parteilogo der AfD, schon 2014 witzelte das Satire-Magazin "Postillon": "Logo abgekupfert: Nike verklagt AfD wegen Markenrechtsverletzung".

Ein roter "Swoosh" auf hellblauem Hintergrund, dazu der Schriftzug "AFD" auf der Rückseite des Sneakers, wo serienmäßig "AIR" steht - fertig ist der AfD-Sneaker.

AfD-Anhänger posteten auf der Plattform "X" tausendfach Bilder von ihren personalisierten Sneakern.

Doch es hagelte auch Kritik: Denn der Hersteller möchte laut eigenem Leitbild queere Athletinnen und Athleten fördern. Die AfD hingegen stuft der Verfassungsschutz in Teilen als gesichert rechtsextrem ein, immer wieder fällt sie mit queerfeindlichen Äußerungen auf.

Dem AfD-Schuh schiebt Nike nun einen Riegel vor. Wie ein Test unserer Redaktion zeigt, ist zwar die Farbkombination weiterhin auswählbar, der Schriftzug "AFD" jedoch nicht. Mit Verweis auf die Richtlinien heißt es hier: "Der Text entspricht nicht den Personalisierungsoptionen".

Brisant ist jedoch, dass Kürzel wie beispielsweise "NPD" und "RAF" weiterhin auswählbar sind. Auch andere Partei-Kürzel wie "SPD", "FDP", "BSW", "CDU" und "CSU" sind möglich.

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