Mehrere Fälle in Georgien

Als Baby verkauft: Zwillingsschwestern finden sich zufällig auf TikTok wieder

5.7.2024, 19:04 Uhr
120.000 Babys sollen in Georgien illegal verkauft worden sein.

© IMAGO/Jessica Bordeau 120.000 Babys sollen in Georgien illegal verkauft worden sein.

Stellen Sie sich vor, Sie scrollen durch TikTok oder Instagram und denken bei einem Video plötzlich: Diese Person sieht genauso aus wie ich - und entdecken damit ihren Zwilling, von dem Sie nichts wussten. Genau das ist zwei jungen Frauen aus Georgien passiert.

DNA-Test als Beweis

Die damals 17 Jahre alte Elene Deisadze meldete sich 2022 bei Anna Panchulidze, um sie auf ihre gemeinsame Ähnlichkeit hinzuweisen, heißt es bei "ntv". Gegenüber der Nachrichtenagentur "AFP" sollen die beiden ihre Geschichte erzählt haben: Sie chatteten mehrere Monate, freundeten sich an und erzählten sich gegenseitig, dass sie beide adoptiert wurden. Die beiden machten irgendwann einen DNA-Test, um herauszufinden, ob sie miteinander verwandt sind.

Die Zwillingsschwestern sind Opfer von kriminellem Babyhandel geworden. In Georgien sind mehrere solcher Fälle bekannt. Die georgische Journalistin Tamuna Museridze recherchiert zu solchen Fällen und sagte der "AFP" gegenüber, dass viele Adoptiveltern nicht wüssten, Teil krimineller Machenschaften zu werden, einige aber auch bewusst und wissentlich Gebühren an solche Netzwerke zahlen.

120.000 Fälle sind bekannt

Museridze und andere Journalisten und Journalistinnen fanden heraus, dass solche illegalen Adoptionen jahrzehntelang bis in die Nuller Jahre stattfanden und Entbindungskliniken, Kindergärten und Adoptionsagenturen in solchen Netzwerken zusammenarbeiteten.

Den Eltern sei gesagt worden, ihre Babys seien verstorben. So konnten die Säuglinge verkauft werden. Schon öfter ist es vorgekommen, dass sich Geschwister, die getrennt und adoptiert wurden, durch die sozialen Medien gefunden haben. Insgesamt sollen 120.000 Babys Opfer solcher krimineller Netzwerke geworden sein.

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