Altenheim in Bayern schließt wegen Fachkräftemangel - 55 Bewohner fliegen raus

München - Schocknachricht für 55 Heimbewohner in München: Weil ihre Einrichtung nicht genügend Pflegepersonal findet, müssen die Bewohner innerhalb der nächsten drei Monate ausziehen.

Das St.-Josefs-Vereins-Pflegeheim in München muss nach 90 Jahren Betrieb schließen. Der Grund: Die Betreiber finden keine Pfleger, berichtet der "Bayerische Rundfunk". Für 55 Bewohner ist diese Nachricht schlimm. Viele wissen nicht, was nun aus ihnen wird.

Zwölf neue Pflegekräfte hätte das St.-Josefs-Heim gebraucht, um den Betrieb aufrechterhalten zu können. Gefunden hat die Einrichtung die aber nicht, die Konkurrenz konnte besser zahlen. Der Heimleiter Roland Decker berichtet dem "BR": "Wir haben im Internet gesucht, wir haben Social Media gemacht, wir haben vieles gemacht, aber es ist einfach so, dass die Resonanz gering ist, und man findet keine Fachkräfte."

Bewohner haben Angst vor der Zukunft

Jetzt suche das Heim neue Plätze für die 55 Bewohner. Bis in drei Monaten müssen alle neu untergebracht sein, gelungen ist das aber erst für zwölf. Eine Bewohnerin, deren Zukunft noch unsicher ist, klagt laut "BR": "Warum muss genau dieses Heim auseinanderfallen. Mir geht es ganz schlecht. Ich hab' Angst."

Bekannt ist das Problem schon lange, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Der Verein hat wegen der prekären Personalsituation bereits im Frühjahr einen Trakt geschlossen und die Zahl der Pflegeplätze fast halbiert. Und das könnte kein Einzelfall bleiben. In ganz München fehlen laut "SZ", die sich wiederum auf das städtische Gesundheitsreferat bezieht, rund 2000 Pflegekräfte.