Amphetamin: Euphorisierende Wirkung seit 130 Jahren

Die Geschichte der chemischen Drogen beginnt 1887. In diesem Jahr gelang es dem Chemiker Lazar Edeleanu an der Universität Berlin erstmals, Amphetamin zu synthetisieren. © Polizei

Dass er mit den Forschungen zu seiner Doktorarbeit gleichzeitig den Startschuss für die erste Designerdroge setzte, war Edeleanu wahrscheinlich damals nicht bewusst. © colourbox.com

Amphetamin wurde zunächst nur als Arzneistoff eingesetzt. Das Aufputschmittel kam beispielsweise bei der Behandlung von Asthma oder bei Aufmerksamkeitsstörungen (ADHS) zum Einsatz. Ebenso wurde es aufgrund seiner appetitzügelnden Wirkung als Diätmittel verwendet. © dpa

Während des Zweiten Weltkriegs verwendeten vor allem Militärs in der amerikanischen, japanischen und deutschen Armee das Aufputschmittel. Die Soldaten blieben durch die Einnahme der Stimulanzien leistungsfähiger und motivierter. © dapd

Weil man mit Hilfe von Amphetamin die eigenen, natürlichen Leistungsgrenzen überschreiten und Erschöpfungszustände ausblenden kann, machte man sich die Wirkung alsbald auch im Hochleistungssport zu Nutzen. Erst als der britische Radprofi Tom Simpson bei der Tour de France 1967 vom Rad fiel und noch am Rande der Strecke starb, wurde allen schlagartig bewusst, wie gefährlich dieses Dopingmittel sein konnte. © dpa

Amphetamin ist nicht nur als Arzneimittel und Dopingmittel, sondern vor allem als Droge bekannt. In verschiedensten, chemischen Varianten ist es Bestandteil von Rauschmitteln. © colourbox.com

Ecstasy, dessen Hauptbestandteil MDMA strukturell zur Gruppe der Amphetamine gehört, war wohl eine der ersten Modedrogen. Sie gewann Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre rasant an Popularität. © Ulrich Perrey

Was damit zusammenhing, dass die Droge vor allem mit der Ravekultur in Verbindung gebracht wurde, die zu jener Zeit entstand und in Kürze eine große Anhängerschar fand. © dpa

Wie jede Zeit und Gesellschaft ihre spezifische Musik- und Modeerscheinungen hat, so hat sie auch ihre Drogenkulturen. Marihuana für die Hippies, Ecstasy für die Raver, und heute Crystal Meth für ... © NN-Archiv

... schwer zu sagen. Das Methamphetamin, das unter zahlreiche Namen - Crystal Meth, Crank, Tina, Teena, Ice, Ice Cream, Crystal, Crystal Ice, Crystal Speed, Pink Panther oder Yaba, um einige zu nennen - erhätlich ist, ist derzeit wohl die Modedroge Nr. 1. Und das, obwohl im Netz seit längerem die "Faces of Meth" ausgestellt werden, an denen man sich den körperlichen Verfall, der mit der Einnahme der Droge einhergeht, vor Augen führen kann. © dpa

Auch wenn man es seinem Gesicht nicht ansah: Andre Agassi gestand in seiner Biographie "Open" von 2009, dass er in den 90er Jahren regelmäßig Crystal Meth konsumiert hatte. © dpa

Weniger überraschend dagegen war die Tatsache, dass auch Lindsay Lohan neben anderen Drogen mal zu Crystal Meth gegriffen hatte. Dafür wanderte die Skandalnudel mitunter auch ins Gefängnis. © Mario Azunioni

Große mediale Aufmerksamkeit wurde dem Rauschmittel zudem durch die amerikanische Serie "Breaking Bad" zuteil. Der Protagonist der Serie, ein wahrer Antiheld, ist der an Lungenkrebs erkrankte Chemielehrer Walter White. Um seine Frau und seinen behinderten Sohn auch nach seinem Tod in finanzieller Sicherheit zu wissen, beginnt er zusammen mit einem ehemaligen Schüler Crystal Meth herzustellen und zu verkaufen. © Zoll

Ebenso wie bei einigen anderen Serien, die die amerikanischen Pay-TV Sender seit Ende der 90er auf den Markt bringen, hagelte es gute Kritiken und Auszeichnungen, darunter mehrere Emmy-Awards. © dpa

130 Jahre und einige chemische Reaktionen später, kann Amphetamin noch immer heilende und tödliche Wirkung haben. Es kommt, wie bei so vielem, eben auf das Wie und vor allem auf die Menge an. © dpa