Abwahlverfahren

Ärger auf Sylt: Bürgermeister seit Monaten krankgeschrieben – Vertreter greifen durch

dpa

Benjamin Jungblut

Redakteur

E-Mail zur Autorenseite

19.7.2024, 13:59 Uhr
Auf Sylt gibt es momentan Ärger um den amtierenden Bürgermeister - er muss sich nun einem Abwahlverfahren stellen (Symbolbild).

© Daniel Reinhardt/dpa Auf Sylt gibt es momentan Ärger um den amtierenden Bürgermeister - er muss sich nun einem Abwahlverfahren stellen (Symbolbild).

Die Situation für den Sylter Bürgermeister spitzt sich zu. Er muss sich nun einem Abwahlverfahren stellen. Für einen entsprechenden Antrag haben am Abend im Rathaus in Westerland 26 Gemeindevertreter gestimmt. Damit lag die nötige Zweidrittelmehrheit vor, mit der das Verfahren zur Abwahl von Nikolas Häckel startet. Er ist seit Februar krankgeschrieben. Die Fraktionen - mit Ausnahme des SSW - hatten Ende Juni einen entsprechenden Antrag vorgelegt, teilte ein Sprecher der Gemeinde Sylt mit.

"Bei der Abwahl geht es nicht um die Person, sondern um schwere Mängel in der Amtsführung", hieß es in einer Stellungnahme der Fraktionen. Der seit Jahren "unbefriedigender Zustand ist in hohem Maße Häckel geschuldet".

Häckel selbst war am Abend nicht zur Sitzung gekommen - sein Anwalt hatte ihn vertreten. "Er ist dienstfähig, das hat der Amtsarzt festgestellt - an der Dienstfähigkeit besteht kein Zweifel", sagte Häckels Rechtsanwalt, Trutz Graf Kerssenbrock. Die Vorwürfe gegen seinen Mandanten seien unhaltbar und die Prozessführung unhaltbar.

Über die Abwahl selbst entscheiden dann am 29. September 2024 die Bürger der Gemeinde Sylt. Ende Juni war bekanntgeworden, dass der hauptamtliche Bürgermeister trotz Erkrankung zurück auf den Chefsessel im Rathaus in Westerland möchte. Häckel führt die Verwaltung auf der Nordseeinsel seit 2015. Vertreten wird er derzeit durch seinen Stellvertreter, Carsten Kerkamm (CDU).