"Arielle": Der erste Trailer ist da - Fans stört ein Detail

Iver/London - Der Disney-Kinofilm "Arielle, die Meerjungfrau" spielte ab 1989 rund 111 Millionen US-Dollar in den USA und nochmals etwa 99 Millionen in der ganzen Welt ein. Im Mai kommt das Remake in die Kinos - bereits im Vorfeld wird darüber heftig diskutiert.

Am 25. Mai 2023 kommt "Arielle, die Meerjungfrau" in die deutschen Kinos - dieses Mal als Realverfilmung und nicht wie zuletzt in den 1990er Jahren als Zeichentrickfilm. Fans des Originals, basierend auf der Geschichte "Die kleine Meerjungfrau" von Hans Christian Andersen, erwarten den neuen Disneyfilm mit Spannung. Doch schon die ersten Ausschnitte und jetzt auch der erste offizielle Trailer sorgen im Netz für hitzige Diskussionen - es geht unter anderem um Rassismus.

Auf dem Instagram-Kanal von Disney häufen sich Kommentare wie "Hätte sie nicht wenigstens rote Haare haben können?" oder "Kein Hass, keine Negativität, ich werde den Film mögen - aber warum muss man alles ändern, dass das Original ausgemacht hat?". Die User spielen hier auf Schauspielerin Halle Bailey an. Die US-Amerikanerin verkörpert Arielle als "PoC", sprich Person of Color oder zu deutsch, Person mit dunkler Hautfarbe. Demnach unterscheidet sich ihre Optik von der hellhäutigen und rothaarigen Zeichentrickfigur von vor 30 Jahren.

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Nicht zum ersten Mal wird über den Look von Arielle diskutiert

Bereits 2019, als Disney den Cast der Neuverfilmung bekannt gab, wurde darüber diskutiert, wie sehr eine Besetzung von dem im Cartoon dargestellten Charakter optisch abweichen darf. Kritiker behaupten, man hätte sich aus Image-Gründen für eine schwarze Schauspielerin entschieden und sehen ihre eigenen Erwartungen an die neue Figur enttäuscht.

Befürworter freuen sich, denn die Neuauflage von Arielle ist ihn ihren Augen zeitgemäß und setze ein Zeichen für Gleichberechtigung und Antidiskriminierung - besonders in der weiß dominierten Hollywood-Welt. Außerdem sei man in der Vergangenheit in Sachen "Whitewashing", also bei der Besetzung von nicht-weißen Charakteren mit weißen Rollen, ebenfalls nicht empfindlich gewesen: Ein Beispiel: Jake Gyllenhaal als Prince of Persia (2010).

Kindliche Reaktionen auf die neue Arielle gehen viral

Im Zuge der Debatte gingen vor einigen Monaten auch diverse YouTube Videos viral: In den kurzen Clips werden Kindern mit dunkler Hautfarbe erste Ausschnitte aus "Arielle, die kleine Meerjungfrau" mit Bailey in der Hauptrolle vorgespielt. Die kindlichen Reaktionen reichen von Verwunderung und Staunen, über Freude, bis hin zu Kommentaren wie "Sie sieht ja aus wie ich!"

Mit dem ersten offiziellen Trailer zum Film ist eine neue Debatte entbrannt - dieses Mal geht es nicht um die Haut-, sondern um die rotbraune Haarfarbe. Im Zeichentrickfilm sind ihre Haare leuchtend rot. Die Diskussion, die auf diversen Social-Media-Plattformen geführt wird, bleibt im Kern dennoch die gleiche: Wie weit geht die künstlerische Freiheit der Filmemacher und wie ähnlich sollte ein Charakter einer Buchvorlage sehen, insbesondere, wenn es sich dabei um eine Fantasie-Figur handelt? Immerhin handelt ist Arielle halb Fisch, halb Mensch, was im Falle einer Realverfilmung unmöglich umzusetzen ist.

Moralische Entscheidung oder die Hoffnung auf größere Einnahmen?

Der aktuelle Hollywood Diversity Report der University of California gibt an, dass 15,5 Prozent der Hauptrollen im Jahr 2021 schwarz besetzt waren, der schwarze Bevölkerungsanteil in den USA entspricht 13,4 Prozent. Schon aus der Ausgabe aus dem Jahr 2015 ging hervor, dass ein divers besetzter Cast auch mehr Minderheiten in die Kinosäle lockt, die sich dadurch besser repräsentiert fühlen. Der Marvel Blockbuster "Black Panther" hat laut dem Onlineportal film.at seit seiner Erscheinung 2018 mehr als 1,3 Milliarden US-Dollar eingespielt und ist damit auf Platz 6 der erfolgreichsten Marvel-Streifen.

Man könnte Disney also unterstellen, sich nicht nur aus moralischen, sondern aus wirtschaftlichen Gründen für eine dunkelhäutige Arielle entschieden zu haben - was am Ende wirklich dahinter steckt, bleibt am Ende wohl das Geheimnis von Disney. Womöglich hat der Mediengigant auch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Wie viele Menschen Halle Bailey als "Arielle, die kleine Meerjungfrau" in die Lichtspielhäuser lockt, wird sich in wenigen Wochen zeigen.