"Hätte verhindert werden können"

Ärzte weisen vierjährige Emily ab - wenige Tage später ist sie tot

Johanna Mielich

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

12.1.2023, 18:10 Uhr
Am 1. Januar 2023 starb die vierjährige Emily im Klinikum Herford. Die Todesursache ist bislang noch nicht geklärt. 

© Schoening via www.imago-images.de Am 1. Januar 2023 starb die vierjährige Emily im Klinikum Herford. Die Todesursache ist bislang noch nicht geklärt. 

Es ist ein schrecklicher Schicksalsschlag, den eine Familie aus aus Bünde in Nordrhein-Westfalen am 1. Januar 2023 ereilt hat. Sie wurden laut eigenen Angaben mit ihrer kranken vierjährigen Tochter Emily von mehreren Ärzten abgewiesen, wenige Tage darauf starb das Mädchen.

Der emotionale Facebook-Post der Mutter der Vierjährigen zu dem Vorfall nimmt auf Facebook weite Kreise - viele drücken der Familie ihre Anteilnahme aus. "Dieser Tod hätte verhindert werden können, wenn man uns wahrgenommen hätte", schreibt die Mutter darin.

Nach Angaben der Familie sei Emily bei ihrem ersten Besuch im Klinikum Herford mit ihrer Mutter am 27. Dezember zwar untersucht aber nicht aufgenommen worden. Wenige Tage später soll auch ein ärztlicher Notdienst keinen kritischen Zustand bei der Vierjährigen festgestellt haben.

Am 1. Januar war der Zustand der Kleinen allerdings so schlecht, dass die Mutter abermals mit ihr ins Klinikum Herford fuhr, wo sie schließlich aufgenommen wurde. Noch am selben Tag starb das Mädchen. Mehrere Medien hatten über den Vorfall berichtet.

Klinikum verspricht "lückenlose" Aufklärung

Laut dem WDR habe das Klinikum eine "lückenlose und nachvollziehbare" Aufarbeitung versprochen. "Unser aufrichtiges Beileid gilt der Familie der Verstorbenen", heißt es in einer Stellungnahme. Standardmäßig sei die Polizei hinzugezogen worden.

"Die Aufarbeitung dieses traumatischen Todes unserer kleinen Patientin ist unser oberstes Ziel. Die Trauer und Verzweiflung, welche die Eltern und Angehörigen erleben, ist für Außenstehende und die Beteiligten des Klinikums nur zu erahnen", erklärte Vorstandssprecher Peter Hutmacher gegenüber dem WDR. Klinik und Notdienst waren offenbar zunächst von etwas Harmlosem ausgegangen. "Der Allgemeinzustand des Mädchens und auch die erfolgten Untersuchungen erlaubten zunächst eine ambulante Weiterversorgung. Das Kind wurde zwischen Weihnachten und Neujahr wiederholt ärztlich gesehen", berichtet der Chefarzt der Kinder- und Jugendklinik, Dr. Walter Koch gegenüber dem Portal.

Eltern erfahren Welle der Solidarität

Woran die Vierjährige gestorben ist und ob der Tod hätte verhindert werden können, ist derzeit noch unklar und Teil der polizeilichen Ermittlungen. Um die genaue Todesursache zu erfahren, wurde eine Obduktion eingeleitet.

Mittlerweile haben die Eltern des Kindes eine Welle der Solidarität erfahren. In einem Spendenaufruf, den die Tante der verstorbenen Emily gestartet hatte, seien über 20.000 Euro für die Beerdigung zusammenkommen.

Keine Kommentare