Wirken wie Spielzeug

Aufschrei in der Community: Schauspielerin färbt Pelze ihrer Hunde rosa

Theresa Neuß

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23.9.2024, 15:11 Uhr
Nicola Peltz-Beckham hat das Fell ihrer beiden Hunde gefärbt und sorgt damit für viel Kritik im Netz.

© brooklynpeltzbeckham / Instagram Nicola Peltz-Beckham hat das Fell ihrer beiden Hunde gefärbt und sorgt damit für viel Kritik im Netz.

Nicola Peltz-Beckham, Schauspielerin, Regisseurin und Ehefrau von Brooklyn Beckham, hat für Schlagzeilen gesorgt, nachdem sie ein Video auf Instagram und TikTok hochgeladen hat. Die Aufnahmen zeigen ihre beiden Bologneser-Hunde. Statt der natürlich weißen Farbe leuchtet das Fell der Vierbeiner allerdings in einem knalligen Pink. Zusätzlich sind die Ohren orange beziehungsweise violett gefärbt. Viele ihrer Follower reagierten empört auf diese Form der "Verschönerung".

Das inzwischen gelöschte Video löste eine Welle der Empörung aus. Nach Angaben von "Focus Online" äußerten viele Fans ihre Besorgnis über das Wohl der Tiere. "Was hast du mit dem Hund gemacht?", kommentierte ein schockierter User, während ein anderer schrieb: "Er sieht so traurig aus!" Ein weiterer Nutzer zeigte sich fassungslos: "Das hast du deinem armen Hund nicht angetan." Die Hunde wirkten auf viele Kommentatoren eher wie Spielzeuge als lebendige Tiere.

Ethisches Problem: "Tiere sind kein Spielzeug"

Das Färben von Hundehaar ist in Deutschland zwar nicht gesetzlich verboten, wird jedoch von Experten und Tierschützern stark kritisiert. Der Grund: Es dient rein ästhetischen Zwecken und ist aus tiermedizinischer Sicht nicht vertretbar. Zudem können die eingesetzten Färbemittel gesundheitliche Risiken bergen. Wie "Ein Herz für Tiere" berichtet, können diese Substanzen Hautreizungen, Juckreiz, Verbrennungen oder sogar Ekzeme verursachen. Besonders problematisch ist, dass die Tiere die giftigen Chemikalien bei der Fellpflege aufnehmen können. Im schlimmsten Fall drohen Vergiftungen, die zu Durchfall, Erbrechen und sogar zum Tod führen können.

Abgesehen von den gesundheitlichen Risiken ist die Prozedur des Fellfärbens für die Hunde äußerst unangenehm. Das Einfärben, Ausspülen und Trocknen kann viel Zeit in Anspruch nehmen, was die Vierbeiner oft als stressig und belastend empfinden. Der stechende Geruch der Färbemittel stellt für die empfindliche Hundenase eine zusätzliche Belastung dar. Angst und Nervosität sind oft die Folge, was die Behandlung zur Qual für die Tiere macht.

Auch Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF), äußerte seine Bedenken. Für ihn sei das Färben von Tierfell "im Wesentlichen ein ethisches Problem", da Tiere dabei wie Objekte behandelt würden, die Menschen nach Belieben verändern können. "Aber Tiere sind kein Spielzeug, das man beliebig seinen Wünschen anpassen kann", betonte er in einer Pressemitteilung des ZZF.

In Österreich ist das Färben von Tieren aus tierschutzrechtlichen Gründen bereits seit 2017 verboten. Laut Pressemitteilung des ZZF ist es in der Schweiz der Richterin oder dem Richter überlassen, ob und wann das Einfärben des Tierfells im Einzelfall die Würde des Tieres verletzt.