Autobomben-Anschlag in Ankara: Mindestens 27 Tote

13.03.2016, 21:15 Uhr
Autobomben-Anschlag in Ankara: Mindestens 27 Tote

© dpa

Bei einem erneuten Autobomben-Anschlag im Zentrum der türkischen Hauptstadt Ankara sind mindestens 27 Menschen getötet worden. 75 Menschen seien bei der Detonation am Sonntagabend verletzt worden, meldete der Sender CNN Türk unter Berufung auf den Gouverneur von Ankara. Erst vor knapp einem Monat hatte in Ankara ein Selbstmordattentäter einer militanten kurdischen Gruppe 29 Menschen mit in den Tod gerissen. Zu dem Anschlag vom Sonntag bekannte sich zunächst niemand.

Die Explosion ereignete sich am zentralen Kizilay-Platzes in der Nähe einer belebten Bushaltestelle. Das dürfte darauf hindeuten, dass unter den Opfern viele Zivilisten sind. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie zahlreiche Krankenwagen zum Anschlagsort eilten. Auf Fotos vom Unglücksort war auch ein ausgebrannter Bus zu sehen.

Türkei verhängt erneut Nachrichtensperre

Die US-Botschaft hatte erst am Freitag vor einem drohenden Anschlag in einem Viertel in der Nähe von Kizilay gewarnt. Die Botschaft hatte Amerikaner dazu aufgerufen, die Gegend zu meiden. Die türkische Regierung verhängte am Sonntagabend eine Nachrichtensperre über den Anschlag, die aber nicht offizielle Verlautbarungen betrifft.

"Unser Rachefeldzug wird weitergehen"

Am 17. Februar war es zuletzt zu einem schweren Anschlag in Ankara gekommen. Der Selbstmordattentäter hatte sich am 17. Februar in einem Auto neben Bussen mit Armeeangehörigen in die Luft gesprengt.

Zu dieser Tat bekannte sich die aus der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK hervorgegangene Splittergruppe Freiheitsfalken Kurdistans (TAK). Die TAK hatte zugleich gedroht: "Unser Rachefeldzug gegen den faschistischen türkischen Staat wird weitergehen." Zugleich kündigte die TAK damals Anschläge auch in Touristengebieten an und warnte Urlauber davor, in die Türkei zu reisen.

Am 12. Januar hatte sich in Istanbul ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt, zwölf deutsche Touristen kamen dabei ums Leben. Diese Tat wurde der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugeschrieben.

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