Autofahrer rast vorsätzlich in Karnevalszug: 30 Verletzte
24.2.2020, 22:53 UhrIm nordhessischen Volkmarsen ist ein Autofahrer in einen Rosenmontagsumzug gefahren. Der Vorfall ereignete sich am Montagnachmittag um 14.30 Uhr. Nach Angaben des Frankfurter Polizeipräsidenten Gerhard Bereswill gab es dabei 30 Verletzte, darunter sieben Menschen mit schweren Verletztungen.
Das Fahrzeug sei etwa 30 Meter weit durch die Menge gefahren, der Fahrer habe dabei noch Gas gegeben. Laut hessenschau handelt es sich um einen 29 Jahre alten Deutschen. Das Magazin berichtet außerdem, der Mann stamme aus der Region und sei derzeit nicht vernehmungsfähig. Der Frankfurter Generalstaatsanwalt habe die Ermittlungen übernommen.
Anschlag nicht ausgeschlossen
Die Polizei geht davon aus, dass der Fahrer vorsätzlich in den Rosenmontagszug gefahren ist. Das teilte ein Polizeisprecher mit. Hinweise auf eine politisch motivierte Straftat lagen aber nicht vor. "Wir gehen nicht von einem Anschlag aus. Wir gehen von einem vorsätzlichen Tatgeschehen aus." Aus dem hessischen Innenministerium heißt es derweil, ein Anschlag könne nicht ausgeschlossen werden.
Der Fahrer sei festgenommen worden, die Polizei ist weiterhin mit einem großen Aufgebot vor Ort. Zugleich bat die Polizei darum, "keine ungesicherten Meldungen weiter zu verbreiten". Volkmarsen ist eine Kleinstadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg mit rund 6800 Einwohnern. Sie ist rund 30 Kilometer von Kassel entfernt.
Mit Vollgas in die Menge
Die Hessische/Niedersächsische Allgemeine berichtete, Zeugen hätten geschildert, dass der Fahrer die Absperrung umgangen habe und dann mit Vollgas auf die Menschenmenge zugerast sei. Die Zeugen hätten den Eindruck gehabt, dass der Fahrer es vor allem auf Kinder abgesehen hatte. Von der Polizei gab es dazu keine Angaben.
Bereits am Sonntag hatte es nach Angaben der örtlichen Feuerwehr einen Zwischenfall bei einer Karnevalsveranstaltung in einer Halle in Volkmarsen gegeben: Wegen eines Feueralarms seien der Veranstaltungsort geräumt und der betroffene Bereich kontrolliert worden, schrieb die Feuerwehr auf Facebook. Der Grund für den Alarm sei nicht feststellbar gewesen. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen gibt, ist unklar.