User geschockt

Baby „zu verschenken“: Widerliche Anzeige im Netz löst Polizeieinsatz aus - Jugendamt alarmiert

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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06.03.2025, 08:47 Uhr
Widerlicher Vorfall: Mutter soll eigenes Baby bei eBay "zum Verschenken" angeboten haben. (Symbolbild)

© IMAGO / Schöning/Michael Gstettenbauer Widerlicher Vorfall: Mutter soll eigenes Baby bei eBay "zum Verschenken" angeboten haben. (Symbolbild)

Es ist eine Aktion, die widerlicher nicht hätte sein können – wenn sie sich denn genauso zugetragen haben sollte. Was war passiert? Der Reihe nach.

Als Userinnen und User der Plattform "Kleinanzeigen" von eBay die neuesten Inserate durchscannen, trauen sie ihren Augen kaum. Der Grund: Eine Frau soll auf der Online-Plattform ihr "Baby (10 Monate) zu verschenken" angeboten haben. Diese Anzeige sei laut "bild.de" so wirklich veröffentlicht worden. Zugetragen solle sich der Vorfall in Cuxhaven (Niedersachsen) haben. Aus dieser Stadt an der Nordsee solle auch die Mutter kommen, die die Anzeige aufgegeben haben soll.

Kaum vorstellbar, aber: Die Frau solle sogar ein Foto von dem eigenen Kind hochgeladen haben. Mit der Zusatzbehauptung, dass der Kleine "sehr unartig" sei.

Wie ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage des "Springer"-Verlags mittlerweile bestätigte, kam es in der Folge tatsächlich zu einem Einsatz. Zuvor hätten mehrere besorgte Bürger die Anzeige gemeldet.

Anschließend rückte die Polizei schnell gemeinsam mit dem Jugendamt bei der Mutter an. Zuerst über den schrecklichen Vorfall berichtet hatte das Portal "buten un binnen".

Da die Mutter auch die eigene Adresse in der Anzeige angegeben hatte, konnte man die Frau schnell ausfindig machen. Unfassbar: So habe die Mutter für den "Versand" ihres eigenen Kindes exakt 6,75 Euro verlangt.

Als die Polizei an der beschriebenen Örtlichkeit ankam, habe die 22-jährige Mutter die Tür geöffnet. Auch das Kind sowie der 20-jährige Vater des Jungen hätten sich mit in der Wohnung befunden. Anzeichen für eine Kindeswohlgefährdung habe es hier jedoch nicht gegeben.

Wenig später gab die Frau zu, die Anzeige im Netz so veröffentlicht zu haben. Diese sei jedoch nie ernst gemeint, sondern "zum Spaß" gedacht gewesen.

Der Polizeisprecher kann den Vorfall noch immer nicht fassen: "Es handelt sich um einen der schlechtesten und makabersten Scherze, die ich je erlebt habe. Ich bin ehrlich immer noch ziemlich sprachlos", berichtet der Mann gegenüber "bild.de" weiter.

Weil die Frau das Baby nicht weitergegeben hatte, drohen ihr hier auch keine strafrechtlichen Konsequenzen.

Das Jugendamt kündigte jedoch bereits an, die Familie weiter im Blick zu behalten. Nach dem Einsatz wurde die Anzeige dann auch von der Plattform gelöscht.

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