Widerliche Nazi-Parolen: Star des FC Bayern ändert Namen auf dem Trikot

München - Ein Star des FC Bayern München fällt eine Entscheidung. Künftig wird man nur noch den Vornamen auf dem Trikot sehen. Hintergrund sind widerliche Nazi-Äußerungen.

Es ist ein Vorgang, der derzeit für Aufsehen in Fußball-Deutschland sorgt. Alara Sehitler zählt derzeit zu den größten Talenten im Deutschen Fußball. Expertinnen und Experten sagen der gerade einmal 18 Jahre alten Spielerin eine große Zukunft voraus.

Nun jedoch hat sich die Fußballerin zu einem drastischen Schritt entschlossen: Sie wird künftig nur noch mit dem Vornamen auf dem Trikot auflaufen. Jedoch nicht ganz freiwillig. Hintergrund ist die Tatsache, dass es aufgrund des Namens in der Vergangenheit wiederholt zu Nazi-Parolen in diesem Zusammenhang gekommen war.

Mit gerade einmal 18 Jahren feierte sie im November 2024 ihr Debüt für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Beim kommenden Länderspiel – und auch für den FC Bayern München – wird es jedoch ab sofort zu einer Änderung auf dem Trikot kommen. Zuerst berichtete der "BR" über den Vorgang. Mittlerweile habe der europäische Fußballverband Uefa den Antrag auch genehmigt.

Damit kommt es auch offiziell zu einem Novum in der DFB-Geschichte: So sei die 18-Jährige die erste Spielerin, die nur mit dem Vornamen auf dem Platz stehen wird.

Bei ihrem Verein, dem FC Bayern München, wurde die Änderung bereits zum Jahreswechsel eingeführt. Auch der Instagram-Kanal der Spielerin hat sich ein wenig verändert. Hier ist ab sofort von "Alara.Seh" die Rede. Hintergrund des Aufwands ist ein trauriger und widerlicher zugleich. So sei der Nachname – auch durch den Namen Adolf Hitler – immer wieder für rechtsextreme Parolen missbraucht worden. So berichtet der "BR" von einem eigenen Vorfall, bei dem auf Social Media unter einem Beitrag von "SpielFÜHRERIN" die Rede gewesen sei. Dies sei "noch einer der harmloseren geschmacklosen Kommentare" gewesen, berichtet der "BR" dazu weiter.

Ursprünglich stamme der Name aus der Türkei. Alara hat einen türkischen Vater. Dort sei "Sehitler" ein gebräuchlicher Name und stehe für "Märtyrer".

In der aktuellen Saison gelang der 18-Jährigen der große Durchbruch beim deutschen Rekordmeister. In bislang elf Spielen schoss die Mittelfeldspielerin drei Tore. Zudem folgte erstmals die Nominierung für die Nationalmannschaft. Mit der U17 wurde Alara zudem im Jahre 2022 Europameister. Ein Jahr später holte sie dann mit der U19 die Vize-Europameisterschaft. Auch die Fritz-Walter-Medaille in Gold darf die junge Spielerin bereits ihr Eigen nennen. Kommenden Sommer läuft das Arbeitspapier an der Säbener Straße aus. Der FC Bayern München wolle die technisch äußert begabte Spielerin jedoch unbedingt halten, erklärt der "BR" dazu vorerst abschließend weiter.