Beliebtes Urlaubsziel in Frankreich verbietet Kreuzfahrtschiffe - „haben bei uns keinen Platz“

Nürnberg - Erst Venedig und Amsterdam - jetzt macht auch eine beliebte Urlaubsmetropole in Frankreich seine Häfen dicht. Kreuzfahrtschiffe sind nicht mehr willkommen.

Nizza zählt wohl zu den beliebtesten Reisezielen an der Côte d‘Azur. Als fünftgrößte Metropole Frankreichs ist die malerische Hafenstadt an der Südküste sowohl Ziel für aufregende Städtetrips als auch entspannende Strandurlaube. Die großen Kreuzfahrtschiffe, die regelmäßig im Hafen von Nizza anlegen, versperren jedoch häufig den Blick auf das endlose Blau des Meeres. In vielen Hafenstädten sind diese Schiffe mittlerweile als Ärgernis geächtet und teils bereits verbannt – aus Umweltschutzgründen wie auch wegen der massiven Touristenströme, die sie mit sich bringen. Der Bürgermeister von Nizza hat nach Informationen von "watson" nun ebenfalls diese Nase voll: Er verbietet große Dampfer.

Verbot für Kreuzfahrtschiffe mit über 900 Passagieren ab Sommer

In Zukunft sind die großen Kreuzfahrtschiffe in Nizza nicht mehr willkommen. Bürgermeister Christian Estrosi hat einen Erlass unterzeichnet, der das Anlanden und Einschiffen von Passagieren auf Schiffen mit einer Kapazität von mehr als 900 Personen untersagt. Dieses Verbot soll schon ab dem kommenden Sommer in Kraft treten. Bereits in seiner Neujahrsansprache hatte Estrosi deklamiert, dass er keine "schwimmenden Hotels" mehr vor Nizza sehen möchte. "Ich sage: Kreuzfahrtschiffe, die die Umwelt verschmutzen und ihre kostengünstigen Kunden ausspucken, die nichts konsumieren, aber ihren Müll zurücklassen, haben bei uns keinen Platz", erklärte er dem Portal zufolge.

Schiffe könnten Passagiere trotz Verbot an Land bringen

Nizza ist nicht die erste Stadt, die sich gegen die gewaltigen Kreuzfahrtschiffe zur Wehr setzt; Venedig und Amsterdam haben längst ähnliche Maßnahmen ergriffen. Auch hier sind Umweltverschmutzung und Massen von Touristen der Grund für diese Entscheidungen. Estrosi betonte demnach, dass man "den Übertourismus nicht zulassen" wolle und nannte Venedig als Vorbild für sein Vorhaben. Offen bleibt jedoch, ob das Verbot tatsächlich alle Kreuzfahrtschiffe von der Küste fernhalten kann. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Schiffe in nationalen Gewässern außerhalb des Hafens ankern und ihre Passagiere mit kleineren Booten an Land bringen.

Die Grünen in Nizza bezeichneten das Verbot als "immensen und historischen Sieg", wie Medien berichten. Sie wiesen allerdings darauf hin, dass auch weiter viele große Yachten die Umwelt belasteten.