„Nächste Stufe der Eskalation“
Bildung einer kriminellen Vereinigung? Klimaaktivisten der Letzten Generation angeklagt
24.03.2025, 10:53 Uhr
Wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung wurden fünf Klimaaktivisten in München angeklagt. Bei einer „kriminellen Vereinigung“ handelt es sich laut dem Strafgesetzbuch um eine Vereinigung, „deren Zweck oder Tätigkeit auf die Begehung von Straftaten gerichtet ist“.
Die „Letzte Generation“, die infolge eines Strategiewechsels und einer Namensänderung inzwischen als „Neue Generation“ auftritt, äußerte sich in einem Statement zu den Vorwürfen. Die Gruppe wertet die erhobene Anklage als einen „Angriff auf zivilgesellschaftliches Engagement als einen Eckpfeiler der Demokratie“, heißt es in der Pressemitteilung. Nachdem im Mai bereits Hausdurchsuchungen und Überwachungen bei Mitgliedern der Protestgruppe stattgefunden hatten, bezeichnet die „Neue Generation“ die aktuelle Klage der Staatsanwaltschaft München als „nächste Stufe der Eskalation“.
In der Pressemitteilung werden die fünf betroffenen Aktivisten namentlich genannt. „Nach welchen Kriterien ausgerechnet diese fünf Personen ausgewählt wurden, ist nicht ersichtlich“, lässt die Gruppe verlauten. Die prominenteste Angeklagte des Quintetts ist Carla Hinrichs: Sie war eines der bekanntesten Gesichter der früheren Gruppe der „Letzten Generation“.
Ihre Motivation erklärt Hinrichs im Pressestatement wie folgt: „Was tut man, wenn alles auf dem Spiel steht? Man tut sich zusammen und versucht, Alarm zu schlagen!“ Dafür würden sie und ihre Mitstreiter nun angeklagt: „Wir friedlich protestierende Menschen sollen für das Überbringen der schlechten Nachrichten verurteilt werden, für das Beharren auf Gerechtigkeit und dafür, dabei nicht allein gewesen zu sein. Ist das gerecht?“