Testphase startet

Boostern im Drogeriemarkt: dm will künftig Corona-Impfungen anbieten

15.12.2021, 12:40 Uhr
Boostern im Drogeriemarkt: dm will künftig Corona-Impfungen anbieten

© Uli Deck/dpa

Zunächst startet dm mit einem Pilotprojekt in Baden-Württemberg. Im dm-dialogicum in Karlsruhe können Interessierte ab 30 Jahren dann zum Boostern kommen. Die Altersgrenze rührt daher, dass zunächst Moderna verimpft wird. Das Vakzin soll aufgrund des leicht erhöhten Risikos für Herzmuskelentzündungen nicht mehr für junge Menschen genutzt werden.

Auf der Webseite von dm kann ein Termin für die Auffrischimpfung gebucht werden. Vor Ort sind dann Ärzte des medizinischen Dienstleiters SW Healthservices eingesetzt, um die Impfung durchzuführen.

"Für die Schaffung weiterer Angebote für Booster-Impfungen benötigen wir Planungssicherheit, geringe bürokratische Aufwendungen und einheitliche Vorgaben der Behörden", erklärt dm-Geschäftsführer Christian Harms. Mit dem Impfangebot in Karlsruhe wolle man daher erstmal Erfahrungen sammeln, wie gut dieses angenommen würde. Seien diese positiv, "können wir das Angebot für die Bürgerinnen und Bürger in kürzester Zeit ausweiten."

Während Impfangebote in Drogeriemärkten in Deutschland eher ungewöhnlich klingen, ist dies in anderen Ländern wie beispielsweise den USA völlig normal. Die dortige Impfkampagne verlief im Frühling auch deshalb so schnell, weil auch Tausende 'Drugstores' sich beteiligten, und man für die Spritze teils einfach ohne Termin zum nächsten Walmart gehen konnte.

Auch in Deutschland gab und gibt es immer wieder Versuche, viele und niedrigschwellige Impfangebote zu schaffen. In Nürnberg war dafür auch ein Impfbus eingesetzt, der dann im Stadtzentrum oder sogar zum FCN-Spiel fuhr.

Die Drogeriemarktkette dm hat selbst schon Erfahrungen in der Corona-Bekämpfung gesammelt. Zeitweise betrieb sie im Sommer etwa 500 Schnelltestzentren neben ihren Filialen. Nachdem die Kosten für die Tests ab dem 11. Oktober nicht mehr übernommen wurden, sank die Nachfrage und die meisten Zentren wurden geschlossen. Ab dem 15. Dezember werden nun mehrere Testzentren in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern wieder eröffnet. Weitere Bundesländer sollen folgen.

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