Verheerende Tragödie
Brandopfer aus Nordmazedonien zur Behandlung im Ausland
17.03.2025, 14:05 Uhr
Nach dem verheerenden Brand mit mindestens 59 Toten und mehr als 150 Verletzten im nordmazedonischen Kocani ist internationale Hilfe angelaufen. Mehr als 140 Menschen wurden in Krankenhäuser gebracht, von diesen zunächst 51 ins Ausland - unter anderem nach Serbien, Bulgarien, Griechenland und in die Türkei, sagte Außenminister Timco Mucunski nach Angaben der nordmazedonischen Nachrichtenagentur MIA. In Kürze sollen weitere 20 Patienten ins Ausland geflogen werden, kündigte er an.
Die Behandlung von Patienten mit schweren Brandwunden gilt als äußerst komplex, die meisten Krankenhäuser in Südosteuropa sind dafür nur begrenzt ausgerüstet. Den bisher ins Ausland verlegten Patienten gehe es gut, sagte der Chef der nordmazedonischen Krankenkasse, Saso Klekovski, wie das nordmazedonische Portal "mkd.mk" berichtete.

Allein über den EU-Zivilschutzmechanismus sollen weitere 15 schwer verletzte Patienten außer Landes gebracht werden, darunter nach Rumänien, Kroatien, Slowenien und Ungarn, aber auch weiter weg nach Schweden, Litauen, Norwegen und Luxemburg, hieß es aus Brüssel. Die EU-Kommissarin für Zivilschutz, Hadja Lahbib, dankte den Hilfe leistenden Mitgliedsländern für ihre schnelle Bereitschaft zur Unterstützung. Auch Belgien, das nicht Teil dieses Mechanismus ist, bot Hilfe an.
Das Feuer war in der Nacht zum Sonntag ausgebrochen, als die im Land beliebte Band DNK im "Club Pulse" (mazedonische Schreibweise: "Puls") ein Konzert gab. Auslöser war nach bisherigem Stand der Ermittlungen eine für die Bühnen-Show eingesetzte Funkenmaschine, die das leicht entflammbare Material der Deckenkonstruktion entzündet habe. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich etwa 1.500 Menschen in dem Lokal befunden.
Profi-Fußballer starb, weil er Brandopfer retten wollte
Zu den Opfern gehören auch Jugendliche im Alter von 14 bis 24 Jahren, ebenso fünf Mitglieder der Band DNK. Zum Helden dieser Tragödie wurde der Fußball-Profi Andrej Lazarov : Der 25-Jährige starb an einer Rauchvergiftung, nachdem er versucht hatte, anderen Opfern am Ort des Unglücks zu helfen, wie sein Club KF Shkupi mitteilte.
Das Lokal habe eine Betriebsgenehmigung gehabt, jedoch sei diese vermutlich illegal erteilt worden, berichteten Medien unter Berufung auf Ermittler. Hydranten zum Feuerlöschen hätten gefehlt. Zudem habe es nur einen Ausgang gegeben, weil der vorhandene zweite Ausgang verschlossen gewesen sei.
Die Staatsanwaltschaft setzte ein umfangreiches Sonderteam für die weiter laufenden Ermittlungen ein. Mehrere Personen seien im Zusammenhang mit dem Unglück festgenommen worden, für vier Verdächtige wurden Haftbefehle erlassen.
