Von Geistern und Flussgöttinnen

Harry Potter-Romantik trifft auf schnöden Polizeialltag - Das Ergebnis: Witzig und lesenswert

Benedikt Dirrigl

Redakteur

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13.02.2025, 13:05 Uhr
"Die Flüsse von London" von Ben Aaronovitch

© Benedikt Dirrigl "Die Flüsse von London" von Ben Aaronovitch

Wer die Nase nicht aus Harry Potter-Büchern ziehen konnte, sollte sich "Die Flüsse von London" von Ben Aaronovitch nicht entgehen lassen. Die Buchreihe geht etwas erwachsener mit Zauberei um - aber nicht weniger beeindruckend, dazu mit trockenem Humor und spannenden Kriminalfällen.

"Die Flüsse von London" - Der Auftakt der Reihe

Peter Grant ist am Boden zerstört. Nach zwei Jahren Ausbildung bei der Metropolitan Police in London, während der er alle möglichen Schikanen des Lebens als Streifenpolizist kennengelernt hat, soll er in der Case Progression Unit "einen wertvollen Beitrag leisten", wie ihm sein Vorgesetzter erklärt. Das Problem: eigentlich will Peter Detective sein. Bei der Case Progression Unit hätte er dagegen einen reinen Bürojob, er würde von seinen Kolleginnen und Kollegen nicht mal als richtiger Polizist angesehen werden.

Das Blatt wendet sich, als er kurz vor seiner ‚Beförderung‘ auf einen seltsamen Zeugen in einem Mordfall trifft. Das Besondere an dem Zeugen ist, dass er bereits tot ist. Ein Geist hat sich Peter Grant gezeigt. Der denkt natürlich, jetzt gehen ihm die Sinne durch. Doch dann begegnet Peter dem geheimnisvollen Chief Inspector Thomas Nightingale, seinerseits Leiter und einziges Mitglied seiner Einheit, genannt ‚das Folly‘. Eine Einheit, die sich mit übernatürlichen Gesetzesüberschreitungen befasst. Nightingale ist auch deshalb das einzige Mitglied dieser Einheit, da er der letzte offizielle Zauberer des Vereinigten Königsreiches ist. Und Peter wird nun der erste Zauberlehrling seit Jahrzehnten.

Im Laufe der mittlerweile neun Bände umfassenden Buchreihe begegnet Peter Grant verschiedenen magischen Figuren und Wesen, von Vampiren und Flussgöttinnen über magische, mörderische Einhörner bis hin zu sprechenden Füchsen. Zudem gibt es noch Sammlungen von Kurzgeschichten, Novellen und sogar Graphic Novels. Ein Problem werden neue Fans der Buchreihe also nicht haben: Der Lesestoff geht ihnen so bald nicht aus.

"Die Flüsse von London" - Urban Fantasy vom Feinsten

Die Flüsse von London punktet vor allem durch den humorvollen und cleveren Schreibstil von Dr. Who-Autor Ben Aaronovitch. Die Verbindung aus Fantasy und Krimi gelingt, der trockene Humor und die spannende, rasante Handlung machen das Buch und die Nachfolger zu unterhaltsamen Pageturnern.

"So stellt man es sich vor, wenn Harry Potter erwachsen geworden und zur Polizei gegangen wäre. Eine einzige große, witzige, fantasievolle Kapriole". Diana Gabaldon, amerikanische Autorin.

Ben Aaronovitch: von Dr. Who zu Peter Grant

Ben Aaronivitch ist ein britischer Schriftsteller der Genres Science Fiction und Fantasy. Aus seiner Feder stammen einige Geschichten, die in mehreren Folgen der mittlerweile Jahrzehnte umspannenden Dr. Who-Serie gezeigt wurden.

Ben Aaronovitch

Ben Aaronovitch © IMAGO / Avalon.red

International bekannt wurde er dann mit der Flüsse von London-Reihe, vor allem im deutschsprachigen Raum. Mit dieser Reihe avancierte er auch zum SPIEGEL-Bestseller Autor.

Flüsse von London Band 10: Die Meerjungfrauen von Aberdeen

Gute Nachrichten gibt es auch für alle, die bereits Fans der Reihe sind und auf den nächsten Teil hinfiebern: Band 10 ist bereits angekündigt. Am 10. Juli 2025 soll der Roman auch in deutscher Übersetzung in den hiesigen Buchhandlungen zu finden sein. Diesmal geht es für Peter Grant nach Schottland, wie der Titel bereits verrät. Der Tod eines Schafes ist zwar nicht unbedingt eine Sache für die Polizei, in diesem Fall gibt es aber Anzeichen für magische Beteiligung. Und so schickt Chief Inspector Nightingale seinen Lehrling nach Aberdeen, um zu ermitteln.

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