Stachlige Angelegenheit

Bürgermeister greift durch: Kaktus-Verbot in allen städtischen Gebäuden - das ist der Grund

Stefan Besner

Online-Redaktion

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12.10.2024, 19:44 Uhr
Ein Mitarbeiter zog sich in einer Schule so schwere Verletzungen an einem Kaktus zu, dass eine ärztliche Behandlung erforderlich war. (Symbolbild)

© xMousefamilyx via imago-images.d/IMAGO/Pond5 Images Ein Mitarbeiter zog sich in einer Schule so schwere Verletzungen an einem Kaktus zu, dass eine ärztliche Behandlung erforderlich war. (Symbolbild)

Mein kleiner grüner Kaktus, steht (nicht mehr) am Balkon... So oder so ähnlich könnte es in Plettenberg aktuell heißen. Um die Bevölkerung zu schützen, hat die Stadt im Sauerland ein strenges Verbot für Kakteen in sämtlichen städtischen Gebäuden erlassen. Diese Regelung trat bereits vor einigen Wochen in Kraft und wird mittlerweile erfolgreich umgesetzt, wie "t-online" berichtet: Die Hausmeister der Stadt haben das Kaktusverbot effektiv durchgesetzt. Der Hintergrund dieser Maßnahme ist ernst.

Schlimme Verletzung zugezogen

Ein Mitarbeiter zog sich in einer Schule so schwere Verletzungen an einem Kaktus zu, dass eine ärztliche Behandlung erforderlich war. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes und der Privatsphäre des betroffenen Mitarbeiters wurden keine weiteren Details zur Verletzung veröffentlicht. Die Stadtführung zeigte sich allerdings besorgt. Was bei einem Erwachsenen zum Beispiel eine kleine Verletzung am Arm sei, könne bei einem Kind unter Umständen zu einer schweren Gesichtsverletzung führen, erklärte demnach ein Sprecher.

Bürgermeister fordert Kakteen-Embargo

In einem internen Schreiben an die Angestellten forderte Bürgermeister Ulrich Schulte, alle dienstlichen und privaten Kakteen (Cactaceae) umgehend aus den städtischen Gebäuden zu entfernen. Seitdem wird in der Stadt auch über den Unterschied zwischen dienstlichen und privaten Kakteen diskutiert. Der Rathauschef wies darauf hin, dass diese Pflanzen hässliche Verletzungen verursachen könnten.

Da die Stadtverwaltung den Grundsatz der Gleichbehandlung verfolgt, verbannte der Bürgermeister die Kakteen nicht nur aus Schulen und Kindertagesstätten, sondern aus allen städtischen Räumen und Einrichtungen.

Pflanzen weiter willkommen

Er war sich offenbar der Auswirkungen dieser Anordnung bewusst und erklärte, dass, auch wenn diese Maßnahme für einige Mitarbeiter abenteuerlich, übertrieben, unnötig oder lächerlich erscheinen mag, sie dennoch einen ernsthaften Hintergrund habe im Hinblick auf den Gesundheitsschutz aller Beschäftigten, insbesondere der Kinder in Schulen und Kindertagesstätten. Dennoch müssen die kommunalen Arbeitsplätze in Plettenberg nicht ohne ansprechende Dekoration auskommen. Wie ein Stadtsprecher laut "t-online" erklärte, seien Grünpflanzen in allen städtischen Gebäuden weiter willkommen und reichlich vorhanden – es sollten lediglich keine Kakteen mehr sein.

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