Auswertung

Büro-Affären entlarvt: 80 Prozent haben eine Romanze am Arbeitsplatz - fast die Hälfte mit dem Chef

Verena Büchner

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29.01.2025, 17:39 Uhr
Die meisten Affären entstehen zwischen Angestellten und den direkten Vorgesetzten. (Symbolbild)

© IMAGO / Westend61 Die meisten Affären entstehen zwischen Angestellten und den direkten Vorgesetzten. (Symbolbild)

Man würde denken, Affären am Arbeitsplatz gibt es eher in Filmen und Büchern. Tatsächlich gibt es dieses Phänomen nicht selten auch in der realen Welt. 80 Prozent der Befragten hatten schon einmal eine Beziehung, lockere Dates oder sogar die ein oder andere sexuelle Begegnung mit jemandem auf der Arbeit, wie aus der Umfrage hervorgeht.

Die meisten Befragten glauben, dass soziale Medien die Zahl dieser Beziehungen erhöht haben. "Romanzen am Arbeitsplatz sind in der modernen Arbeitswelt unvermeidlich und unerwarteterweise haben die Zunahme der Fernarbeit und die digitalen Kommunikationsmittel dazu beigetragen, dass neue Beziehungen entstanden sind", sagt Dominika Kowalska von Zety.

Wer mit wem?

Bei der Frage nach dem "wer?" muss man einen Blick auf die Generationen werfen: Bei den Babyboomern, also den Jahrgängen von 1946 bis 1964, berichten der Umfrage zufolge 90 Prozent von einer Romanze im Beruf. Danach folgen mit nur knappen Abstand Generation X, Millennials und Generation Z.

Die meisten Romanzen entstehen zwischen Angestellten und den direkten Vorgesetzten. Nicht selten kommt es vor, dass auch mal eine Gehaltserhöhung oder gar eine Beförderung dabei herausspringt. Auch weit oben mit dabei sind Liebeleien zwischen Kollegen, die in den meisten Fällen sogar zu einer langjährigen Beziehung führten. Einer von vier Arbeitnehmenden hat am Arbeitsplatz seinen Ehepartner kennengelernt. Doch nicht immer resultieren Büro-Affären in einem solchen "Happy End".

Die Schattenseite der Büro-Flirts

So aufregend so eine Romanze doch sein kann, in der Arbeit geht es dann doch um mehr. 80 Prozent haben durch ihre Affäre Probleme bekommen. Sie fühlen sich ihrem Arbeitsplatz nicht mehr zugehörig, haben eine verschlechterte Work-Life-Balance oder wurden unter Druck gesetzt. Bei beinahe jedem Dritten wurde es laut der Umfrage so schlimm, dass er oder sie den Job kündigte. Rund 20 Prozent gaben an, wegen einer Affäre im Job entlassen worden zu sein.

Gibt es denn Richtlinien?

Den meisten sind die Risiken zwar bewusst, aber die wenigsten lassen sich dadurch aufhalten. Vielleicht liegt das an fehlenden Unternehmensrichtlinien, denn fast jeder Zehnte gibt an, dass es in der Firma keine gibt. "Es ist wichtig, dass Unternehmen klare Richtlinien festlegen, um diese Beziehungen effektiv zu handhaben und mögliche negative Auswirkungen auf den Arbeitsplatz abzumildern", so Kowalska.

Auch wenn die meisten der Beschäftigten der Meinung sind, dass die Romanzen der Personalabteilung gemeldet werden sollten, haben nur 40 Prozent derer, die eine Affäre haben, diese auch offengelegt. Über die Hälfte der Befragten würde sogar lieber ihren Job als ihre Romanze aufgeben. Da stellt sich nur noch die Frage: Siegt Liebe also immer?

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