#challengeaccepted: Das steckt hinter dem Instagram-Trend
31.7.2020, 13:50 UhrEine neuen Instagram-Challenge flutet gerade das Soziale Netzwerk. Die Idee: Frauen posten ein schwarz-weißes Selfie von sich und nominieren in der Bildunterschrift unter den Hashtags #ChallengeAccepted oder #WomenSupportingWomen eine oder mehrere Frauen, die sie in ihrem Leben unterstützen oder von denen sie sich inspiriert fühlen. Freundinnen, Kolleginnen, Chefinnen, Müttern und Großmüttern wird gedankt. Diese Frauen, sofern sie denn Instagram besitzen, sollen wiederum andere Frauen nominieren und so geht es im Kettenbrief-Prinzip weiter.
Unter dem Hashtag #challengeaccepted finden sich auf der Platform bereits über 6 Millionen Posts, der Hashtag #womensupportwomen kommt auf über eine Million. Zig Hollywood-Stars wie Schauspielerin Jennifer Aniston, UK-Modedesignerin Victoria Beckham oder deutsche Prominente wie Moderatorin Nazan Eckes posteten Bilder von sich auf der Foto-Plattform.
Instagram wird zehn Jahre alt: Das war das allererste Foto
Meist sind es schöne Selfies, die das vermeintlich perfekte Instagram-Leben darstellen - doch der Hintergrund ist ein trauriger.
Auf seinem Instagram-Account schreibt der Nutzer @beelzeboobz, dass die Challenge ursprünglich in der Türkei entstanden sei. Dadurch soll das Bewusstsein für die hohe Anzahl an Femiziden geschaffen werden. Die offiziellen Zahlen zeigen, dass im vergangenen Jahr rund 500 Frauen in der Türkei ermordet wurden - die Dunkelziffer soll noch viel höher sein.
Die Schwarz-Weißen Bilder der Frauen sollen die Zeitungsartikel symbolisieren, in denen über die Frauenmorde berichtet wird und die Bilder der Opfer schwarz-weiß gefärbt sind. Es sind solidarische Posts, mit denen die Stimme derer erhoben werden soll, die nicht mehr selber reden können.
Doch es hagelt auch Kritik, vor allem an den Frauen, die ohne die Hintergründe zu recherchieren, ein schwarz-weiß Selife von sich gepostet haben. Die eigentliche Botschaft, nämlich der Verweis auf die Femizide, würde durch die makellosen Selfies untergraben werden, so der Vorwurf. Auch monieren viele Kritikerinnen und Kritiker, dass anstatt des feministischen Anliegens eher persönliche Eitelkeit im Vordergrund stehe.
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