Großeinsatz nach "Gefährdungslage"
Chaosfahrt 100 Kilometer über Autobahn: Mann klaut Rettungswagen - „andere in die Luft sprengen“
18.11.2024, 13:43 UhrAufregung und Polizeieinsatz in einer deutschen Großstadt. Wie die Polizeidirektion Kiel in einer Pressemitteilung von Montagmittag (18. November 2024) berichtet, ist es wenige Stunden zuvor zu einer "Gefährdungslage" gekommen.
Konkret – so berichten es die Beamtinnen und Beamten in dem Schreiben dazu weiter – sei es gegen 1.15 Uhr zu einem Diebstahl eines Rettungsfahrzeuges gekommen. Der Mann konnte anschließend unerkannt mit dem Fahrzeug entkommen. Durchaus kurios: So habe der Dieb den Rettungswagen anschließend auf der Autobahn 7 in Richtung Norden rund 100 Kilometer bis nach Hamburg getrieben.
Zudem brisant: So habe der Mann angegeben, bewaffnet zu sein. "Etliche Polizeikräfte aus Hamburg und Schleswig-Holstein" hätten sich deshalb im Einsatz befunden.
Noch in Hamburg wurde der Mann von einem Streifenwagen verfolgt. Danach flüchtete der Mann über die Autobahn. Von Neumünster über Bordesholm – bis er schließlich das rund 100 Kilometer entfernte Kiel erreicht hatte.
Hier habe dann die Regionalleitstelle weitere Streifenwagen aus dem Land Schleswig-Holstein mit hinzugezogen. Im weiteren Verlauf habe der Mann dann während der Fahrt mehrfach damit gedroht, "sich und andere in die Luft zu sprengen".
Die Chaosfahrt ging dann im Kieler Stadtgebiet weiter. Im örtlichen Gaarden habe der Mann mit dem Rettungswagen dann auch einen zivilen Streifenwagen gerammt. Zwei Einsatzkräfte, die sich zu diesem Zeitpunkt im Wagen befunden hatten, wurden dabei verletzt. Die Beamten waren nicht mehr dienstfähig.
Auch danach setzte der Mann seine Irrfahrt einfach weiter fort. Auf Höhe des Ostseekais war die Flucht dann jedoch plötzlich beendet. Hier krachte der Rettungswagen dann in einen Brückenpfeiler.
Durch Spezialkräfte wurde der Mann gegen 04.15 Uhr vorläufig festgenommen. Anschließend kam der Raser für eine Behandlung ins Krankenhaus.
Danach stellte sich heraus, dass der Mann wohl in Sachen Waffen und Sprengstoff nicht die Wahrheit gesagt habe. Weder im Rettungswagen selbst noch beim Täter konnten im Nachgang Schusswaffen oder ähnliche Gegenstände aufgefunden werden.
Die Aktion hat für den 29-jährigen Verdächtigen nun auch ernsthafte Folgen: So gehe es jetzt unter anderem um Diebstahl, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und Störung des öffentlichen Friedens.