Chef droht Mitarbeitern: "Fristlose Kündigung" bei Corona-Impfung - und rudert nun zurück
16.1.2021, 17:11 Uhr"Sollte sich ein Mitarbeiter unseres Unternehmens impfen lassen, wird umgehend die fristlose Kündigung ausgesprochen!" – die Worte, die der Inhaber einer Dachdeckerfirma aus Lengerich (Nordrhein-Westfalen) wählt, könnten drastischer nicht sein. Wer den Gang in ein Impfzentrum antritt, ist seinen Job zumindest in dieser Firma los. Wer das nicht verstehe, müsse sich "woanders um Arbeit bemühen" – so der abschließende Satz der "Bekanntgabe" auf Facebook.
Der Post geht in Windeseile viral, wird zahlreich geteilt und kommentiert. Mittlerweile ist der Text im Netz nicht mehr auffindbar, der Verfasser hat ihn auf facebook gelöscht. Ersetzt wurde der Eintrag nun durch ein zweites Statement.
Dieses klingt komplett anders: Die Androhung der Kündigung sei nicht ernst gemeint gewesen. Die Aktion sei "mit meinen Angestellten abgesprochen" gewesen und solle als Denkanstoß dienen. Die Bürger würden sich – so zumindest die Meinung des Verfassers – zu wenig Gedanken über die Impf-Thematik machen. Zudem sei es gerade in diesen Zeiten wichtig, "ehrlich und vertrauensvoll" miteinander umzugehen.
Auch dieser Beitrag wird wieder hundertfach geteilt und kommentiert. Die Reaktion dabei: Unterschiedlich. So gibt es User, die den Chef für diese Aktion loben, auf der anderen Seite machen aber auch mehrfach Menschen deutlich, dass sie dem Arbeitgeber die Version "Denkanstoß" nicht abnehmen. "Das klang in dem anderen Post aber gaaaanz anders. Ein 'informiert euch, sprecht im Zweifel mit dem Arzt, wenn ihr dafür ne Stunde frei braucht ist das überhaupt kein Problem, aber lasst euch nicht kirre mache' sieht leider GANZ anders aus. Setzen, sechs" – entgegnet etwa ein anderer User. Plötzlicher Sinneswandel oder ernstgemeinter Denkanstoß – was die Wahrheit hinter diesen beiden Postings ist, weiß am Ende nur der Verfasser selbst.
Alles, was Sie rund um das Thema Impfen wissen müssen, haben wir hier für Sie zusammengefasst:
Anmerkung der Redaktion: Wir betonen ausdrücklich, dass es eine vom Firmenchef angesprochene "Zwangsimpfung" in Deutschland nicht gibt. Jedem Bürger steht die Entscheidung frei, sich impfen zu lassen.