Wildtier in der Hauptstadt

Clan-Sohn Firas Remmo schaltet sich in Löwen-Suche ein: "Dann führen wir die Löwin zurück"

Isabel Pogner

Online-Redaktion

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dpa

21.7.2023, 07:46 Uhr
Eine Anwohnerin und ihre Tochter sehen dem Treiben von Journalisten und Polizei zu, während Tierexperten und Polizeibeamten in einem Waldgebiet in Zehlendorf stehen.

© Annette Riedl/dpa Eine Anwohnerin und ihre Tochter sehen dem Treiben von Journalisten und Polizei zu, während Tierexperten und Polizeibeamten in einem Waldgebiet in Zehlendorf stehen.

Bei der Suche nach einer freilaufenden Raubkatze in Berlin und Brandenburg hat es in der Nacht keine neuen Hinweise gegeben. Das teilten die Lagezentren der Polizeien Berlin und Brandenburg am frühen Freitagmorgen mit. Demnach seien weder weitere Sichtungen von Zeugen noch Spuren des Tieres in der Nacht gemeldet oder gefunden worden. Am Freitag geht die Suche aber weiter. "Gegen 7 Uhr sollen die Suchmaßnahmen wieder richtig anlaufen", sagte ein Sprecher der Polizei Brandenburg. Nach Angaben des Bürgermeisters von Kleinmachnow, Michael Grubert, sollen dann auch professionelle Tierspurensucher zum Einsatz kommen.

Sowohl die Berliner Polizei als auch die Polizei in Brandenburg hatten die Suche in der Nacht mit zahlreichen Einsatzkräften fortgesetzt. Ab Mitternacht sicherte die Berliner Polizei die Bereiche im Süden Berlins, indem es Sichtungen der Raubkatze gegeben haben soll. Die Polizei konzentrierte darum ihre Suche auf den Bereich in Zehlendorf rund um den langen Königsweg.

In der Nacht zum Donnerstag soll eine freilaufende Raubkatze in Kleinmachnow in Brandenburg an der Grenze zu Berlin gesichtet worden sein. Ein nur wenige Sekunden langes Handyvideo eines Zeugen zeigt ein Tier dort zwischen Büschen und Bäumen umherschleichen. Das Video schätzen die Ermittlungsbehörden als echt ein. Auch Polizisten hatten den Angaben zufolge die Raubkatze "gesichert" gesehen, sagte eine Behördensprecherin.

Gehört die Raubkautze einem Berliner Klan?

Am Donnerstag schaltete sich Firas Remmo, der Sohn des bekannten Berliner Clanchefs Issa Remmo, in die Suche mit ein. Auf Instagram schrieb er in seiner Story: Wer das Tier zu Gesicht bekommt, solle sich direkt an ihn wenden. "Dann führen wir die Löwin zurück, bevor irgendein Trottel die abknallt." Ein Beweis dafür, dass das Tier einem Clanmitglied gehört, ist das nicht. Allerdings feuert Remmo die Spekulationen darum mächtig an. Am späten Abend fragt Remmo in seiner Story "Wer ist alles dafür, dass Nala überlebt?"



Remmo scheint ein Raubkatzen-Fan zu sein. Auf Instagram posiert er mit Tigerbabys im Arm und hat laut "RND" Ende des vergangenen Jahres damit einen SEK-Einsatz ausgelöst.

Die Remmos bekämen öfter mal Behörden-Besuch, erklärt die "Bild" - das könne dagegen sprechen, dass der Clan das Tier illegal halte. Aber: „Die Haltung einer Großkatze ist in Deutschland lascher reguliert als die Haltung eines Kampfhundes", berichtet Stephan Wunderlich vom Deutschen Jagdverband und vom internationalen Artenschutzrat der "Bild".

Laut Tierrechtsorganisation "Peta" ist es auch für Privatpersonen in Deutschland möglich, an Wildtiere zu kommen: "So werden beispielsweise in Polen aufgrund lascherer Gesetze Wildkatzen gezüchtet und selbst an unerfahrene Halter verkauft." In vielen Bundesländern, darunter Brandenburg, müssen gefährliche Tiere laut "Peta" nicht einmal gemeldet werden. Anders sieht es bei geschützten Arten, wie Raubkatzen, aus, die müssen angezeigt werden. 23 Löwen sind in Brandenburg offiziell gemeldet, berichtet die Nachrichtenagentur "dpa" und bezieht sich auf Informationen des Landesumweltamts. Dabei gehe es um Tiere in Zirkussen, Zoos und um Privathaltung. Eine Gefahrtier-Verordnung, die wie bei Hunden Ge- und Verbote ausspricht, gebe es in Brandenburg aber nicht. Die Veterinärämter würden von der Haltung in der Regel nur bei gewerblichen Tierhaltungen erfahren.