Comeback des Kult-Messengers: ICQ ist zurück

Oliver Haas

E-Mail

17.4.2020, 17:19 Uhr

Das nervtötende "A-Ohhh" Geräusch, sollte heute nur noch der Generation der Ende 20, Anfang 30-Jährigen bekannt sein. Es ist der Hinweiston einer eingehenden Nachricht des Online Kommunikations-Tools ICQ ("I seek you" - Ich suche dich). Bevor die Zahl der Smartphone-Nutzer rapide zunahm, verbrachten viele Schüler ihre Nachmittage und Abende vor dem gemeinsamen Familienrechner und chatteten dort wie wild mit den Freunden.


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Das neue ICQ 10 existiert nicht mehr nur als Web-Anwendung auf Windows und MacOS, sondern ist auch im App und Google Play Store erhältlich und kann dadurch bequem am Smartphone genutzt werden. Mit einer Vielzahl an technischen Neuerungen zieht der Messenger nun mit den anderen Konkurrenten gleich.

So kann in der neuen Version nicht nur miteinander gechattet werden, es sind auch Videoanrufe, Gruppenchats, Sprachnachrichten und das Versenden von Dateien bis zu vier GB möglich. Allerdings hebt sich der Messenger mit der Speech-to-text-Funktion, die Sprachnachrichten in Textmitteilungen umwandeln kann, von der Konkurrenz ab. Die Benutzeroberfläche erinnert hingegen wieder sehr stark an den Platzhirschen unter den Online-Kommunikationsdiensten: WhatsApp.

Zukunftsfähig gegenüber Konkurrenz?

Einen Nachteil bring ICQ New jedoch mit sich. In den Datenschutzrichtlinien wird darauf hingewiesen, dass die Nachrichten unverschlüsselt übermittelt werden. Zudem sollen die nationalen Strafverfolgungsbehörden bereits in mehreren Fällen Zugriff auf die Chat-Verläufe des mittlerweile russischen Anbieters erhalten haben. Das russische Unternehmen Mail.ru übernahm den Dienst 2010 von AOL und schaltete diesen trotz der stark rückläufigen Zahlen nicht ab. Während im Jahr 2001 noch über 100 Millionen Menschen zu den Nutzern gehörten, waren es um 2013 nur noch rund elf Millionen.


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Ob der Messenger mit dem nostalgischen Charme jetzt Zuspruch bei der Online-Community findet und sich diesmal gegen die zahlreichen Kommunikationsdienste behaupten kann, bleibt abzuwarten. Die Registrierung ist im Übrigen mit der schier endlos erscheinenden alten ICQ-Nummer möglich. Da sich allerdings nur noch die wenigsten an diese erinnern dürften, ist auch eine erneute Anmeldung mit der Telefonnummer möglich.

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