Ananas war gestern

"Das ist keine Pizza mehr": Pizzabäcker sorgt mit einer neuen Kreation für einen Aufschrei

Theresa Neuß

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4.9.2024, 16:18 Uhr
Pizza Margherita gehört laut einer Studie von "Hello Fresh" zu den beliebtesten Sorten.

© IMAGO/Michael Bihlmayer/Bihlmayerfotografie Pizza Margherita gehört laut einer Studie von "Hello Fresh" zu den beliebtesten Sorten.

Pizza, Pasta oder Antipasti: Die italienische Küche zählt wohl zu den beliebtesten weltweit. Besonders in Neapel ist die traditionelle Pizza eine strenge Angelegenheit. Da sorgen ungewöhnliche Zutaten auf der Pizza durchaus für hitzige Diskussionen. Allein ob Ananas auf der Pizza tabu ist oder nicht, spaltet die Gemüter.

Nun sorgt ein Pizzabäcker aus Neapel mit einer neuen Kreation für einen Aufschrei und erntet bei Pizzafans große Kritik. Auf Instagram stellte Sorbillo seinen neuen Pizzabelag vor: So zeigt er zusammen mit einer Kollegin stolz, wie er Pizza mit mehreren Stücken Wassermelone belegt.

Es hagelt Kritik für den Wassermelonen-Belag

Die Empörung in den Kommentaren ist groß und stellt sogar die Ananas-Debatte in den Schatten. "Pizza mit Früchten, das ist keine Pizza mehr!", schreibt ein User. Ein anderer äußert sich noch ein Stück dramatischer: "Lieber tot als Wassermelone auf der Pizza". Seine Follower werfen ihm vor, die traditionelle neapolitanische Pizza zu entweihen.

Auch der Landwirtschaftsverband Coldiretti meldet sich kritisch zu Wort und beklagt, dass italienische Rezepte im Ausland immer mehr verfälscht würden. Als Beispiel führt Coldiretti das in den USA beliebte Gericht "Mac and Cheese" an, das laut dem Verband mit echter italienischer Pasta-Tradition nichts mehr zu tun hat.

Einige vermuten, dass Gino Sorbillo nur bewusst provoziert, um Aufmerksamkeit zu erregen.

"Pizza kennt keine Grenzen!"

Der Pizzabäcker weiß sich und seine Produkte zu verkaufen. Schon in der Vergangenheit hat er die Ananas-Debatte geschickt genutzt, um zu provozieren. Als er im vergangenen Jahr Ananas auf die Speisekarte seiner Pizzeria "Sorbillo" setzte, löste das einen gewaltigen Aufschrei unter den Italienern aus - und bescherte ihm gleichzeitig große Aufmerksamkeit. Der Erfolg gibt ihm recht: Gino Sorbillo geht es beruflich hervorragend. Sein Restaurant im historischen Zentrum Neapels, das er in dritter Generation führt, ist weltbekannt. Über 25.000 Bewertungen auf Google sprechen für sich, mit einem Durchschnitt von 4,5 von 5 Sternen. Inzwischen betreibt er elf weitere Filialen, unter anderem in Miami und Tokio.

Sorbillo steht zu seinen gewagten Experimenten. Gegenüber dem Portal "fanpage.it" betont er: "Pizza kennt keine Grenzen!" Er zeigt sich überrascht, wie leidenschaftlich über verschiedene Pizza-Beläge gestritten werden kann. "99 Prozent der Leute, die sich aufregen, haben es noch nie probiert," fügt er hinzu.

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