Der Fall Maddie McCann: Eine Chronologie der Ereignisse

10 Bilder 4.6.2020, 13:03 Uhr

Im Fall der verschwundenen Maddie McCann hat es neue Entwicklungen gegeben. Ein deutscher, verurteilter Sexualstraftäter steht nun unter Verdacht. Doch was ist damals passiert? Eine Chronologie der Ereignisse.

Am 3. Mai 2007 verschwand die damals dreijährige Maddie McCann aus dem Hotelzimmer einer Ferienanlage in Portugal. Der Fall sorgte für ein weltweites Medienecho. Nun gibt es in diesem Fall neue Entwicklungen. Die Spur führt nach Deutschland.

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Der Fall in der Übersicht

Am 3. Mai 2007 verschwand die damals dreijährige Maddie McCann aus dem Hotelzimmer einer Ferienanlage in Portugal. Der Fall sorgte für ein weltweites Medienecho. Nun gibt es in diesem Fall neue Entwicklungen. Die Spur führt nach Deutschland. © John Stillwell, dpa

Es ist ein unbeschwerter, schöner Sommerurlaub für die McCanns und ihre Freunde - bis Maddie verschwindet. In Praia da Luz, einer kleinen, idyllischen Küstengemeinde in Portugal, verbringt die Familie einige entspannte und ruhige Tage. Sie übernachten in der Ferienanlage Ocean Club. Die McCanns reisen damals mit der bald vierjährigen Maddie, eigentlich Madeleine, und ihren zweijährigen Zwillingen. Das Ärztepaar stammt aus Großbritannien. Eines Abends gehen sie in einer Tapas-Bar essen. An diesem Abend sollte sich das Leben der McCanns für immer verändern.

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Wie alles begann...

Es ist ein unbeschwerter, schöner Sommerurlaub für die McCanns und ihre Freunde - bis Maddie verschwindet. In Praia da Luz, einer kleinen, idyllischen Küstengemeinde in Portugal, verbringt die Familie einige entspannte und ruhige Tage. Sie übernachten in der Ferienanlage Ocean Club. Die McCanns reisen damals mit der bald vierjährigen Maddie, eigentlich Madeleine, und ihren zweijährigen Zwillingen. Das Ärztepaar stammt aus Großbritannien. Eines Abends gehen sie in einer Tapas-Bar essen. An diesem Abend sollte sich das Leben der McCanns für immer verändern. © Armando Franca, dpa

Es ist der 3. Mai 2007. Am Abend gehen die Eltern mit ihren Freunden in der Nähe der Hotelanlage essen. Die Kinder bleiben in der Ferienwohnung zurück. Nach eigenen Aussagen hätten die Eltern abwechselnd mit ihren Freunden "Wache" gehalten und regelmäßig nach den Kindern gesehen. Ein Kellner des Lokals wird dieser Aussage später widersprechen. Kate McCann, die Mutter, bemerk etwa gegen 22 Uhr, dass Maddie nicht mehr da war. Sie liegt nicht mehr in ihrem Bett. Die Zwillinge sind unversehrt im Zimmer. Die Eltern informieren die portugiesischen Polizisten. Ein Fenster hätte laut Aussage der McCanns im Zimmer nun offen gestanden. Eine Zeugenaussage beschreibt einen Mann, der wohl etwas an der Straße der Ferienanlage davon trug, das aussah wie ein Kind im Schlafanzug. Weitere Hinweise gingen ein.

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Das Verschwinden

Es ist der 3. Mai 2007. Am Abend gehen die Eltern mit ihren Freunden in der Nähe der Hotelanlage essen. Die Kinder bleiben in der Ferienwohnung zurück. Nach eigenen Aussagen hätten die Eltern abwechselnd mit ihren Freunden "Wache" gehalten und regelmäßig nach den Kindern gesehen. Ein Kellner des Lokals wird dieser Aussage später widersprechen. Kate McCann, die Mutter, bemerk etwa gegen 22 Uhr, dass Maddie nicht mehr da war. Sie liegt nicht mehr in ihrem Bett. Die Zwillinge sind unversehrt im Zimmer. Die Eltern informieren die portugiesischen Polizisten. Ein Fenster hätte laut Aussage der McCanns im Zimmer nun offen gestanden. Eine Zeugenaussage beschreibt einen Mann, der wohl etwas an der Straße der Ferienanlage davon trug, das aussah wie ein Kind im Schlafanzug. Weitere Hinweise gingen ein. © Armando Franca, dpa

Das Bild der blonden Maddie geht um die Welt. Die Eltern nutzen die Medienaufmerksamkeit aktiv, um die Suche nach ihrer Tochter voranzutreiben. Der Küstenort in Portugal wird regelrecht von TV-Sendern und Reportern überschwemmt. Die Ferienanlage und die nähere Umgebung werden durchsucht. Verdächtige werden festgenommen - und wieder frei gelassen. Schließlich stehen sogar die Eltern selbst unter Verdacht. Die portugiesische Polizei stellt die Ermittlungen nach 14 Monaten ein. Maddie ist nicht aufgetaucht.

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Die Suchaktion

Das Bild der blonden Maddie geht um die Welt. Die Eltern nutzen die Medienaufmerksamkeit aktiv, um die Suche nach ihrer Tochter voranzutreiben. Der Küstenort in Portugal wird regelrecht von TV-Sendern und Reportern überschwemmt. Die Ferienanlage und die nähere Umgebung werden durchsucht. Verdächtige werden festgenommen - und wieder frei gelassen. Schließlich stehen sogar die Eltern selbst unter Verdacht. Die portugiesische Polizei stellt die Ermittlungen nach 14 Monaten ein. Maddie ist nicht aufgetaucht.

Die britische Regierung nimmt die Ermittlungen fünf Jahre später wieder auf. Die britische Polizei veröffentlicht dieses Foto. Dank Computersimulation soll gezeigt werden, wie Maddie im Alter von neun Jahren aussehen würde. Man erhofft sich durch das Foto neue Hinweise. Die Eltern veröffentlichen selbst ein weiteres Bild der "älteren Maddie", welches sie gebräunt und mit dunklen Haaren darstellen soll.

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Neues Foto

Die britische Regierung nimmt die Ermittlungen fünf Jahre später wieder auf. Die britische Polizei veröffentlicht dieses Foto. Dank Computersimulation soll gezeigt werden, wie Maddie im Alter von neun Jahren aussehen würde. Man erhofft sich durch das Foto neue Hinweise. Die Eltern veröffentlichen selbst ein weiteres Bild der "älteren Maddie", welches sie gebräunt und mit dunklen Haaren darstellen soll. © Rich Bowen/LNP

Gerry und Kate McCann geben die Suche nach ihrer Tochter nicht verloren. Sie geben weiter Interviews an TV-Sender und Zeitungen. 2012 wird ein Buch veröffentlicht.

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Die Suche hört nicht auf

Gerry und Kate McCann geben die Suche nach ihrer Tochter nicht verloren. Sie geben weiter Interviews an TV-Sender und Zeitungen. 2012 wird ein Buch veröffentlicht. © imago stock&people via www.imago-images.de, imago images/GlobalImagens

Doch auch das Buch bringt keine neue Hoffnung. Immer mal wieder wollen Menschen Maddie irgendwo auf der Welt gesehen haben. Im Internet behaupten unterdessen sogar manche, sie seien Maddie. So wurde zum Beispiel eine obdachlose Frau für das verschwundene Mädchen gehalten. Die Eltern reagieren auf diese "Hinweise" eher zurückhaltend, schließlich stimmte oftmals nicht das Alter überein. Maddie wäre im Jahr 2020 17 Jahre alt.

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Viele Theorien

Doch auch das Buch bringt keine neue Hoffnung. Immer mal wieder wollen Menschen Maddie irgendwo auf der Welt gesehen haben. Im Internet behaupten unterdessen sogar manche, sie seien Maddie. So wurde zum Beispiel eine obdachlose Frau für das verschwundene Mädchen gehalten. Die Eltern reagieren auf diese "Hinweise" eher zurückhaltend, schließlich stimmte oftmals nicht das Alter überein. Maddie wäre im Jahr 2020 17 Jahre alt. © imago stock&people via www.imago-images.de, imago images/ZUMA Press

Im Juni 2020 wird bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen Mordverdachts gegen einen 43-jährigen Deutschen im Fall Maddie ermittelt. Der Mann ist mehrfach wegen sexuellem Missbrauchs an Kindern vorbestraft. Er büßt derzeit eine längere Haftstrafe ab. Es scheint sich dabei um den selben Mann zu handeln, der 2019 in Praia da Luz wegen Vergewaltigung einer Amerikanerin angeklagt wurde. Deshalb wurde er zu einer noch nicht rechtskräftigen Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt. Am 3. Juni 2020 beschäftigt sich die ZDF-Show "Aktenzeichen xy" mit dem Fall und bittet die Zuschauer um Hinweise. Es geht um Telefonnummern und zwei Fahrzeuge, die mit dem Fall in Verbindung gebracht werden.

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Die Wende im Fall

Im Juni 2020 wird bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen Mordverdachts gegen einen 43-jährigen Deutschen im Fall Maddie ermittelt. Der Mann ist mehrfach wegen sexuellem Missbrauchs an Kindern vorbestraft. Er büßt derzeit eine längere Haftstrafe ab. Es scheint sich dabei um den selben Mann zu handeln, der 2019 in Praia da Luz wegen Vergewaltigung einer Amerikanerin angeklagt wurde. Deshalb wurde er zu einer noch nicht rechtskräftigen Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt. Am 3. Juni 2020 beschäftigt sich die ZDF-Show "Aktenzeichen xy" mit dem Fall und bittet die Zuschauer um Hinweise. Es geht um Telefonnummern und zwei Fahrzeuge, die mit dem Fall in Verbindung gebracht werden. © ZDF, dpa

Das von der Metropolitan Police zur Verfügung gestellte, undatierte Bild zeigt einen Caravan vom Typ VW T3 Westfalia. Die Ermittler fragen nicht nach dem Aufenthalt des Autos, sondern wer diese Fahrzeuge zur Tatzeit oder den Tagen danach beobachtet haben könnte.

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Der Verdächtige

Das von der Metropolitan Police zur Verfügung gestellte, undatierte Bild zeigt einen Caravan vom Typ VW T3 Westfalia. Die Ermittler fragen nicht nach dem Aufenthalt des Autos, sondern wer diese Fahrzeuge zur Tatzeit oder den Tagen danach beobachtet haben könnte. © --, dpa

Am Tag nach Maddies Verschwinden sei der Jaguar auf einen neuen Halter umgemeldet worden.An dem Abend, als Maddie verschwand, soll der Verdächtige zudem einen Anruf erhalten haben unter der Nummer +351 912 730 680 mit portugiesischer Ländervorwahl. Der Anruf wurde in der Region um Praia de Luz entgegengenommen. "Ermittler glauben, dass die Person, die diesen Anruf getätigt hat, ein höchst wichtiger Zeuge ist, und rufen sie dazu auf, in Kontakt zu treten", hieß es in der Scotland-Yard-Mitteilung. "Alles, was wir je wollten, ist sie zu finden, die Wahrheit ans Licht zu bringen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen", heißt es in einem Statement der Eltern in einer Scotland-Yard-Mitteilung. Vielleicht wird dieser Wunsch im Jahr 2020 wahr.

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Neue Entwicklungen

Am Tag nach Maddies Verschwinden sei der Jaguar auf einen neuen Halter umgemeldet worden.An dem Abend, als Maddie verschwand, soll der Verdächtige zudem einen Anruf erhalten haben unter der Nummer +351 912 730 680 mit portugiesischer Ländervorwahl. Der Anruf wurde in der Region um Praia de Luz entgegengenommen. "Ermittler glauben, dass die Person, die diesen Anruf getätigt hat, ein höchst wichtiger Zeuge ist, und rufen sie dazu auf, in Kontakt zu treten", hieß es in der Scotland-Yard-Mitteilung. "Alles, was wir je wollten, ist sie zu finden, die Wahrheit ans Licht zu bringen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen", heißt es in einem Statement der Eltern in einer Scotland-Yard-Mitteilung. Vielleicht wird dieser Wunsch im Jahr 2020 wahr. © HANDOUT, AFP