Love Scamming

"Der Tinder Schwindler": Warum die Doku bei Netflix so gehypt wird

msö

9.2.2022, 10:14 Uhr
"Der Tinder Schwindler" war, wie der Name schon verrät, auf der Datingapp Tinder unterwegs.

© AAMIR QURESHI, AFP "Der Tinder Schwindler" war, wie der Name schon verrät, auf der Datingapp Tinder unterwegs.

Ein vermeintlicher Milliardär, der Frauen auf Dating-Plattformen seine Liebe vorgaukelt, um an ihr Geld ranzukommen: Das ist der "Tinder Schwindler", dessen Machenschaften sich eine neue Netflix-Doku widmet. Seit rund einer Woche ist sie beim Streaminganbieter verfügbar - und seitdem in aller Munde.

Dies dürfte auch damit zu tun haben, dass sich dahinter eine wahre Geschichte verbirgt. Shimon Hayut, auch bekannt als Simon Leviev, soll bei mindestens 10 Opfern einen immensen finanziellen Schaden von fast 9 Millionen Euro angerichtet haben. Das berichtet die Glamour, die auch angibt, dass er 2019 mit Hilfe von Journalisten aufgespürt und zu einer Haftstrafe verurteilt worden sei - allerdings wegen anderer Delikte.

Bereits 2020 sprach der Spiegel mit Frauen, die der "Tinder Schwindler" betrogen hatte. Im Trailer der neuen Doku erzählen sie davon, wie er zunächst schlau, witzig und impulsiv daher kam und sie in teure Hotels mitnahm. Plötzlich aber schrieb er, dass er Geld brauche. Viel Geld: Die Frauen berichten von bis zu 140.000 Dollar, die er wollte, angeblich weil er in Lebensgefahr sei. Hinzu kamen bedrohliche Nachrichten und Anrufe.

Folgt ein Spielfilm?

Hayut beziehungsweise Leviev selbst kündigte nach Veröffentlichung der Dokumentation auf Instagram eine eigene Version der Geschichte an. Laut der Variety hat Tinder seinen Account inzwischen gesperrt. Netflix sei inzwischen in Gesprächen, die Doku als Spielfilm neu zu adaptieren.

Das Vorgehen des "Tinder Schwindler" wird auch Love-Scamming genannt. Betrug mittels vorgetäuschter Liebe ist alles andere als neu. Entsprechende Fälle sind auch aus Nordbayern bekannt, wenn auch nicht in einem solchen Ausmaß.

Erst im Januar war in Nürnberg eine Heiratsschwindlerin wegen Love-Scamming vor Gericht gestanden. Sie hatte insgesamt 361.000 Euro ergaunert. Mehr dazu erfahren Sie in der aktuellen Folge unseres Podcasts "heiß & innig".

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