Die Höhle der Löwen: Großes Kino für Nürnberger Popcornloop
13.10.2015, 22:15 UhrKein Filmabend ohne Popcorn: Murat Akbulut aus Nürnberg wollte das Kino-Feeling für die heimischen vier Wände. Seit Jahren trieb ihn diese Leidenschaft an. Am Ende entwickelte der 45-Jährige den "Popcornloop". Die Familie steht hinter Akbulut - trotz finanzieller Schwierigkeiten. Sein Küchengerät ist praktisch, einfach zu bedienen. Doch kaum jemand kennt es. Und deswegen ging er am Dienstagabend in "Die Höhle der Löwen".
"Die letzte Chance, seinen Traum endlich zu leben", nannte es die Stimme aus dem Off, als Akbulut in die Show einlief, unterstützt von seinem Schwager und seinen Söhnen. Für 80.000 Euro wollte er 35 Prozent Firmenanteile abgeben. In fünf Minuten gibt es Popcorn wie im Kino, verspricht seine Präsentation.
Mit Rührer, Haube und Griff des "Popcornloop" können die Käufer mit dem eigenen Topf das perfekte Popcorn herstellen. So die Theorie. Für die Praxis stellte sich dann Löwin Judith Williams hinter den Herd und moderierte die Herstellung für die anderen Investoren. Wunderbares Shoppingfernsehen. Mit überzeugendem Ergebnis. Die Löwen waren angetan.
"Eine tolle Idee", so Vural Öger. Doch die Idee nützt nichts, wenn es keinen Großhändler, kein Marketing gibt. Allerdings konnten die Löwen den Ausführungen von Akbulut kaum folgen. Sie mampften munter Popcorn.
"Dieses Produkt braucht das Fernsehen", stellte Williams fest. Und dann gab sie zusammen mit Öger ein Angebot ab - allerdings mit Beteiligung am Verkauf, bis das Investment von 80.000 Euro wieder drin ist. Es kam zum filmreifen Deal. Kein Feelgood-Film hätte ein besseres Ende hinbekommen. "Die waren so nett, so freundlich, unglaublich", sagte Akbulut am Ende.
Kein Geld für Hängematten
Ein Wiedersehen gab es auch mit den Gründern von "Babo Blue", das blaue Bier, bei dem der Nürnberger Brauer Patrick Loy mitmischt. Ein kleiner Beitrag für große PR. Alles super, alles toll, seitdem die Gründer bei der Sendung waren. Aber wer erwartet da auch schon Kritik? Oder irgend etwas mit Substanz? Dafür ist der Einspielfilm auch einfach zu kurz. Werbespotkurz.
Daneben boten viele Unternehmer in dieser Folge wieder ihre ganze Präsentationskunst auf, um an ein Investment zu kommen - allerdings mit eher übersichtlichem Erfolg. Vier Sportwissenschaftler traten mit der "Slashpipe" vor die Löwen. "Wenn man das so sieht, könnte man denken, das ist einfach nur eine Röhre mit Wasser", sagte einer der Gründer. "Das ist es eigentlich auch." Und Röhren mit Wasser locken keine Menschen, die Geld machen wollen. Ein Investment gab es für das Quartett nicht.
Überzeugende Trinkschokolade
Auch für den Erfinder des "Caro Cooler" machten die Löwen kein Geld locker. Dabei bemühte sich der Dermatologe, Lebensrettung irgendwie cool darzustellen - ob mit einer musikalischen Performance von "Staying Alive" inklusive Herzmassage oder medizinischer Versorgung per Drohne. Wurde nichts. Gab nichts. Ebenso lief es für das Portel Sunbonoo aus München, das sich auf dem umkämpften Markt für Reisen und Freizeit etablieren möchte. Ebenfalls leer gingen die Macher der Hängematte hamaka aus.
Und dann waren da noch die beiden jungen Männer, die mit ihrer Trinkschokolade überzeugten. Der Clou: In "Koawach" ist auch noch Guarana enthalten. Müsste man sich zu dem Wort "Trinkschokolade" Menschen vorstellen, sie sähen so aus wie die beiden Gründer. "Es ist wichtig, dass nicht nur Worte überzeugen, sondern auch Bilder", sagten sie vor ihrem Auftritt.
Um der eigenen Vorgabe gerecht zu werden, nahm das Duo einen Menschen im Affenkostüm mit. Das kam in seiner herrlichen Schräghaftigkeit bei den Löwen gut an. Es gab ein Angebot, ein Gegenangebot, ein neues Angebot und ein Investment von Jochen Schweizer. Und der erhielt dafür sogar ein kostenloses T-Shirt. Großes Kino beim kleinen Sender.
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