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Eigenmarken im Vergleich: Wie viel kann man wirklich beim Discounter sparen?

4.10.2024, 14:37 Uhr
Angebote im Supermarkt: Lohnen sie sich?

© IMAGO/Rolf Poss Angebote im Supermarkt: Lohnen sie sich?

Wer beim Einkaufen genauer auf die Preise schaut, merkt schnell, dass bekannte Markenprodukte ordentlich ins Geld gehen - besonders dann, wenn man sie mit den No-Name-Marken von Lebensmittelhändler vergleicht. Discounter wie auch Supermärkte bieten Kundinnen und Kunden seit jeher günstigere Alternativen an. Aber macht es eigentlich einen Unterschied, ob beim Supermarkt oder beim Discounter?

In einem großen Eigenmarken-Test stellte der "SWR" fest, dass Eigenmarken-Alternativen bei den großen Ketten durchweg gleich viel kosten. Egal ob bei Aldi, Lidl, Kaufland, Rewe oder Edeka. "Alle Discounter und auch die Vollsortimenter verkaufen im Basis-Sortiment das Gleiche und vor allem zum gleichen Preis", sagt auch Smhaggle-Gründer Sven Reuter gegenüber der "WirtschaftsWoche".

"Die Mär, dass Discounter günstiger sind, stimmt schlichtweg nicht", so Reuter. In einer Untersuchung hatte der App-Hersteller nach eigenen Angaben alle Aktionsartikel der größten Lebensmittelhändler zwischen Januar und April 2024 analysiert. Dabei zeigte sich, dass Lidl, Netto Marken-Discount und Penny allesamt weniger Preisvorteile als Edeka oder Rewe boten.

Eigenmarken werden immer beliebter

Eigenmarken müssen jedoch nicht immer preiswerter sein. Besonders bei zeitlich befristeten Werbeaktionen werden Markenprodukte zeitweise billiger verkauft, als No-Name-Artikel der Händler, berichtet die "WirtschaftsWoche".

Mittlerweile machen die No-Name-Marken fast die Hälfte des Marktanteiles aus. Wie das Marktforschungsinstitut GfK analysiert hatte, stieg im Zeitraum 2021 bis 2023 der Anteil von 40,6 auf 45,5 Prozent. Die zunehmende Tendenz kommt auch Verbrauchern zugute, denn: Die Eigenmarke wird von Lebensmittelhändlern als Druckmittel bei der Preisverhandlung genutzt. Kundinnen und Kunden könnte so drastische Preiserhöhungen erspart bleiben.

Verbraucherzentrale: Produkte sind qualitativ gleich

Auch das Image von No-Name-Marken hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Nach einer Umfrage des Handelsmarkenmonitors 2022 haben knapp zwei Drittel der Befragten angegeben, dass sie Handelsmarken und Herstellermarken qualitativ gleich sehen, schreibt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Und dies wohl zu Recht.

Testergebnisse der Verbraucherzentrale zeigten, dass es zwischen bekannten Markenprodukten und Eigenmarken der Lebensmittelhändler qualitativ kaum Unterschiede gibt. "Wer statt Markenprodukten zu preisgünstigen Eigenmarken greift, erhält meist ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das gilt für konventionelle Produkte ebenso wie für Bio-Ware."

Um garantiert den günstigsten Preis zu kriegen, empfehlen die Verbraucherschützer aber weiterhin, dass Verbraucherinnen und Verbraucher bei jedem Produkt den Kilo- beziehungsweise Literpreis vergleichen.

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