Besondere Merkmale

Ein Symptom zeigt sich erst beim Essen: Das sollten Sie über die neue Corona-Variante XEC wissen

Andrea Munkert

E-Mail zur Autorenseite

Sara Denndorf

E-Mail zur Autorenseite

21.10.2024, 19:14 Uhr
Die neue Corona-Variante äußert sich durch andere Symptome als ihre Vorgänger. Eines davon zeigt sich erst zum Essen.

© Susann Prautsch/dpa Die neue Corona-Variante äußert sich durch andere Symptome als ihre Vorgänger. Eines davon zeigt sich erst zum Essen.

Das große Schniefen geht wieder los: In Deutschland befindet sich die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen derzeit auf einem hohen Niveau. Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge litten Anfang Oktober 7,3 Millionen Menschen unabhängig von Arztbesuchen an Atemwegserkrankungen – das entspricht einer Inzidenz von 8.700 Fällen auf 100.000 Einwohner. Neben Rhinoviren ist für die gegenwärtige Herbstwelle unter anderem auch Covid-19, insbesondere auch eine neue Variante, verantwortlich.

Der Wochenbericht des Robert Koch-Instituts vom 16. Oktober zeigt, dass die Corona-Varianten XEC und KP.3.1.1 aktuell Hauptinfektionsquellen darstellen. Weiteren Angaben zufolge ist die KP.3.1.1-Variante aktuell in Deutschland dominierend, ihr Anteil liegt bei 41 Prozent aller Corona-Infektionen. Die Variante "XEC" hat einen Anteil von 27 Prozent, in der Woche zuvor lag sie bei 29 Prozent. XEC ist eine Rekombination der beiden JIM.1-Sublinien KS1.1 und KP.3.3.

Laut dem Robert-Koch-Institut befindet sich die neue Corona-Variante XEC, die in Deutschland erstmals im Juni 2024 aufgetreten war, derzeit auf dem Vormarsch. Bislang ist die Sublinie XEC hierzulande noch nicht dominierend, laut RKI-Angaben machte sie auch in der Kalenderwoche 39 "nur" 20 Prozent der Corona-Infektionen aus. Viele Experten gehen allerdings davon aus, dass XEC im kommenden Winter sämtliche andere Varianten in zahlreichen Ländern verdrängt und zur dominierenden Sublinie avancieren könnte. Grund für diese Einschätzung ist unter anderem, dass XEC schlichtweg hochansteckend ist. Auch weist diese Variante offenbar Symptome auf, die bisher eher untypisch für eine Corona-Erkrankung waren.

Die Symptome

Aber auch sonst unterscheidet es sich gewissermaßen von seinen Vorgängern – insbesondere hinsichtlich der Symptome. Die Allgemeinmedizinerin Dr. Helen Wall, klinische Leiterin der Abteilung für Bevölkerungsgesundheit im Großraum Manchester, erklärte gegenüber der "Manchester Evening News" eine Besonderheit der Sublinie: Im Moment scheint sie etwas grippeähnlicher zu sein als frühere Covid-Varianten, mit hohem Fieber, Husten, Körper- und Kopfschmerzen". Angesichts der möglicherweise auftretenden extremen Abgeschlagenheit könnten sich die Menschen zudem "wie ausgeknockt fühlen".

Der National Health Service in Großbritannien listet sämtliche Symptome der XEC-Variante auf und nennt dabei unter anderem hohe Temperatur, Schüttelfrost, anhaltenden Husten mit Hustenanfällen, Durchfall und Krankheitsgefühl. Wie bereits bei den bisherigen Varianten können auch ein Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns, Kopf- und Gliederschmerzen, Kurzatmigkeit, eine verstopfte Nase und Müdigkeit zu den Symptomen zählen.

Ein anderes Symptom, das mit der XEC einhergehen kann, bemerken Infizierte erst beim Essen - oder eben nicht, das berichtet "focus.de". Demnach kann Appetitlosigkeit ein Indiz für eine XEC-Infektion sein, da sie zu Geruchs- und Geschmacksstörungen führen kann. Auch der Magen-Darm-Trakt könne durch eine entsprechende Infektion, wie bereits bei der Omikron-Variante, in Mitleidenschaft gezogen werden.

Gefahr von schweren Verläufen

Die gute Nachricht: Zwar ist die neue Corona-Variante XEC hochansteckend und weist Symptome auf, die die Menschen teilweise "umhauen" können, die Gefahr für schwere Verläufe ist aber nicht höher als bei ihren Vorgängern. Das teilte das Robert-Koch-Institut mit.

Impfschutz

Apropos Vorgänger: Die XEC-Variante ist quasi ein vielfacher Ur-Enkel von Omikron. Konkret: "XEC ist eine Rekombination aus zwei verschiedenen, wenig diskutierten Untervarianten: KS.1.1 und KP.3.3", erklärt die Medizinerin und Spezialistin für Infektionskrankheiten Elisabeth Hudson aus Kalifornien der "Los Angeles Times". Dies beeinflusst auch den Impfschutz. Wie stark bisherige Impfungen auch vor der neuen Variante schützen können, wird sich erst noch zeigen. Hudson jedenfalls geht davon aus, dass zumindest ein grundlegender Impfschutz vorhanden sein wird, da es sich bei XEC um einen "Ur-, Ur-, Urenkel" der ursprünglichen Omikron-Variante handele. "Ein gewisses Maß an Schutz wird also noch bestehen", so Hudson.