Skurriles Gerichtsurteil

Elefanten sind keine Menschen: US-Gericht erklärt Tiere erneut für „rechtlos“

Magdalena Zipf

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23.1.2025, 20:47 Uhr
Anfang der Woche stehen Elefanten im Fokus eines juristischen Grundsatzstreits in den USA. (Symbolbild)

© Pavel Lvov/IMAGO/SNA Anfang der Woche stehen Elefanten im Fokus eines juristischen Grundsatzstreits in den USA. (Symbolbild)

In Colorado Springs musste das Oberste Gericht des US-Bundesstaates über eine außergewöhnliche Frage entscheiden: Können Elefanten als juristische Personen betrachtet werden? Der Fall betraf fünf Afrikanische Elefanten – Missy, Kimba, Lucky, LouLou und Jambo –, die im Cheyenne Mountain Zoo leben.

Die Tierschutzorganisation Nonhuman Rights Project (NRP) wollte erreichen, dass die Elefanten in ein Schutzgebiet umgesiedelt werden. Laut BBC hat der Oberste Gerichtshof von Colorado die Klage Anfang der Woche zurückgewiesen.

Gericht lehnt Habeas Corpus Klage ab

Die Tierschutzorganisation argumentierte, dass die Tiere durch ihre Haltung im Zoo faktisch "inhaftiert" seien. NRP berief sich auf das Prinzip des Habeas Corpus – ein Verfahren, das inhaftierten Personen ermöglicht, ihre Haft gerichtlich anzufechten. Die zentrale Frage lautete: Können solche Rechte auch auf Nicht-Menschen angewendet werden?

Am Dienstag entschied das Gericht einstimmig mit 6:0 dagegen. In der Urteilsbegründung stellte Richterin Maria Berkenkotter klar: "Die Habeas-Corpus-Prozedur in Colorado gilt nur für Personen und nicht für nicht-menschliche Tiere." Diese Regelung sei unabhängig von der kognitiven, psychologischen oder sozialen Entwicklung der Tiere. Zwar seien Elefanten zweifellos "majestätische" Lebewesen, rechtlich betrachtet jedoch keine juristischen Personen, so Berkenkotter.

"Nur Menschen haben ein Recht auf Freiheit"

Der Cheyenne Mountain Zoo verteidigte seine Haltung und bezeichnete die Klage als "frivol" und "zeit- sowie kostenaufwendig". Er warf NRP vor, das Gerichtssystem für Fundraising-Zwecke zu missbrauchen, berichtet die BBC.

NRP reagiert in einer Pressemitteilung mit scharfer Kritik auf das Urteil: "Diese Entscheidung verfestigt eine klare Ungerechtigkeit, indem sie festlegt, dass nur Menschen ein Recht auf Freiheit haben."

Die Tierschutzorganisation verglich ihren Kampf mit früheren sozialen Bewegungen und will weitere rechtliche Schritte prüfen. Bereits 2022 scheiterte NRP in New York mit einer ähnlichen Klage. Damals ging es um die Elefantin Happy aus dem Bronx Zoo