Rätsel gelöst

Erde bebte nach Mega-Tsunami ganze neun Tage lang - jetzt ist klar, warum

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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14.9.2024, 13:34 Uhr
Jetzt ist wohl klar, warum die Erde ganze neun Tage lang bebte. (Symbolbild)

© imago Jetzt ist wohl klar, warum die Erde ganze neun Tage lang bebte. (Symbolbild)

Es ist fast genau ein Jahr her. Im September 2023 fing die Erde plötzlich an zu vibrieren – und hörte anschließend ganze neun Tage lange nicht mehr damit auf. Messstationen rund um den Globus hatten einst das Grummeln der Erde vernommen.

Schnell war dann auch klar, dass es sich nicht etwa um ein Erdbeben oder einen Vulkanausbruch handeln könne. Von Forscherinnen und Forschern wurde der Vorfall fortan "USO" genannt, also ein "unidentifiziertes seismisches Objekt".

"Niemand hatte so etwas je zuvor gesehen. Wir hatten nichts, womit wir es vergleichen konnten", erklärte damals der Geologe Kristian Svennevig gegenüber der "Washington Post".

Nun jedoch hat man das seismologische Rätsel offensichtlich knacken können. Die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal "Science" veröffentlicht.

So habe am 16. September 2023 ein Gletscher im Osten Grönlands, bedingt durch die Erwärmung, die darüber liegenden Felsmassen nicht mehr tragen können. Es sei im Anschluss deshalb zu einem massiven Erdrutsch gekommen.

Ganze 25 Millionen Kubikmeter Gestein und Eis stürzten daraufhin ins Dickson-Fjord. Die Folge: Es wurde ein 200 Meter hoher Mega-Tsunami ausgelöst.

Die sieben Meter hohen Wellen schwappten anschließend wie in einem Schwimmbad oder der Badewanne in der Bucht des Fjords hin und her. "Wir wussten, dass es einen Erdrutsch und einen Tsunami gab. Man konnte das seismische Signal davon ableiten", gibt Svennevig weiter einen Einblick.

Wie die "Washington Post" dazu weiter berichtet, habe einer der Forscher tatsächlich versucht, das Ereignis in seiner Badewanne zu rekonstruieren – jedoch erfolglos. Die Studie führt den Erdrutsch nun auf den Klimawandel zurück. Es handle sich dabei um den ersten Vorfall dieser Größenordnung im Osten Grönlands.

Man könne daran sehen, wie schon das Verschwinden eines kleinen Gletschers einen verheerenden Domino-Effekt auslösen könne, so die Forscherinnen und Forscher dazu weiter.

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