Zeitung spricht von "Wunder"

Erdrutsch in Norditalien: Urlauber von der Welt abgeschnitten

Theresa Neuß

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3.9.2024, 11:27 Uhr
Ein gewaltiger Erdrutsch hat eine Straße in den italienischen Alpen unpassierbar gemacht.

© Feuerwehr Brescia Ein gewaltiger Erdrutsch hat eine Straße in den italienischen Alpen unpassierbar gemacht.

Ein Erdrutsch ereignete sich am vergangenen Samstag in der Nähe des Gardasees. Etwa 1.000 Kubikmeter Schutt rauschten plötzlich an der Nordwand des 3539-Meter hohen Adamello herab – ausgelöst von Regen und starken Windböen. Der Erdrutsch traf einen gut besuchten Wanderweg nahe der Garibaldi-Schutzhütte, die dadurch mehrere Tage nicht erreichbar war.

Der Schutt hatte die Straße komplett unzugänglich gemacht. Die Feuerwehr aus dem nahegelegenen Brescia und das Freiwilligenkommando von Vezza d‘Oglio rückten zum Großeinsatz aus. Weder Autos noch Fußgänger konnten den Weg benutzen.

Aufräumarbeiten dauerten fast zwei Tage

Laut der italienischen Tageszeitung "Il Giorno" saßen rund 60 Urlauberinnen und Urlauber auf dem Weg zur Garibaldi-Hütte fest. Es sei ein "Wunder" gewesen, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Denn laut Medienberichten sei niemand verletzt, obwohl mehrere Menschen auf dem Weg unterwegs waren, als sich das Geröll gegen 17.30 Uhr vom oberen Teil des Bergs löste. Lediglich ein Auto wurde durch den Steinschlag leicht beschädigt, berichtet "Il Giorno".

Es dauerte, bis die Einsatzkräfte mithilfe von Seilen die Urlauberinnen und Urlauber einzeln in Richtung Tal abtransportieren konnten. Das Freiwilligenkommando von Vezza d‘Oglio berichtet, dass der Einsatz bis 23 Uhr lief. Bagger und Planierraupen waren am nächsten Tag noch unterwegs, um die Straße wieder befahrbar zu machen. Rund zwei Tage dauerten die Aufräumarbeiten der italienischen Einsatzkräfte. Mittlerweile ist der Weg wieder passierbar, teilt die Garibaldi-Hütte auf Facebook mit.

Die Adamello-Gruppe ist eine stark vergletscherte Gebirgsgruppe zwischen dem Ortler und Gardasee. Sie zählt zu den italienischen Alpen mit der größten Anzahl von Gletschern. Deren Fläche macht zusammengezählt, laut "trentino.com" 42 Quadratkilometer aus.

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