Giftstoffe nachgewiesen

Erhöhtes Krebsrisiko: Forscher warnen vor diesen Küchenutensilien

Alina Boger

Werkstudentin

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10.10.2024, 21:03 Uhr
Laut einer Studie könnte das Verwenden von schwarzen Pfannenwendern aus Kunststoff gefährlich sein. (Symbolbild)

© imago stock&people Laut einer Studie könnte das Verwenden von schwarzen Pfannenwendern aus Kunststoff gefährlich sein. (Symbolbild)

Erst kürzlich wurde in der Zeitschrift "Chemosphere" eine Studie von Toxic-Free und dem Amsterdam Institute for Life and Environment veröffentlicht, die vor schwarzem Kunststoff warnt. Offenbar wurde ein Stoff namens Decabromdiphenylether (DecaBDE) in 70 Prozent der getesteten Proben festgestellt. Dies ist ein Flammschutzmittel und gehört zu den polybromierten Diphenylethern (PBDE).

Jedoch soll der Stoff Krebs, Schilddrüsenprobleme, Störungen bei der Gehirnentwicklung von Föten und Säuglingen sowie Fortpflanzungs- und Immunsystembeeinträchtigungen hervorrufen. Das macht seinen Anteil in Kochutensilien besonders gefährlich. Zunächst hatte "CNN" berichtet.

Giftstoffe in schwarzem Kunststoff - woher kommen sie?

Da das Flammschutzmittel normalerweise insbesondere in Elektrogeräten zu finden ist, hat die leitende Studienautorin Megan Liu, eine Theorie: "Es scheint, dass die zur Herstellung der Konsumgüter verwendeten Kunststoffe aufgrund von Fehlern beim Recycling von Elektroschrott mit Flammschutzmitteln verunreinigt waren."

Zwar gebe es laut der Studie Einschränkungen beim Recyclen solcher Geräte, doch kommt es offenbar trotzdem immer wieder zur Wiederverwendung der Kunststoffe. So landet das Flammschutzmittel durch den schwarzen Kunststoff in Alltagsgegenständen. In der Studie wurden unter anderem besonders häufig Küchenutensilien und Spielzeuge erwähnt. Durch den direkten Kontakt mit Essen gelangt der Stoff letztlich in den Körper eines Menschen. Und da Kinder Spielzeuge oft in den Mund nehmen, kann das Flammschutzmittel auch hier einen Weg finden.

300 Prozent höheres Risiko - das sollten Verbraucher jetzt tun

Wie "CNN" berichtet, ergab eine andere Studie vom April 2024, dass Menschen mit einem hohen Anteil an Flammschutzmittel im Blut eine etwa 300 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit hätten, an Krebs zu sterben.
Der Anteil des DecaBDE war laut der Studie teilweise 1200-Mal höher, als es der Grenzwert der EU von 10ppm zulässt.

Zwar werden in der Studie nur schwarze Kunststoffprodukte getestet, jedoch sei nicht klar, ob bei anderen Farben dasselbe Problem vorliegen könnte, erklären die Experten.

Verbraucher können sich schützen, in dem sie auf Produkte aus anderen Materialien zurückgreifen. "Ich würde empfehlen, keinen schwarzen Kunststoff für Materialien zu verwenden, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, und auch kein Spielzeug mit schwarzen Kunststoffteilen zu kaufen", erklärt Toxikologin Linda Birnbaum, ehemalige Direktorin des National Institute for Environmental Health Sciences und des National Toxicology Program, gegenüber dem "CNN".

So können beispielsweise Pfannenwender aus Edelstahl oder aus Holz verwendet werden. Essen, das in schwarzen Kunststoffverpackungen geliefert oder verkauft wird, sollte schnellstmöglich in einen anderen Behälter gelegt werden. Zudem rät die Expertin, Essen in schwarzen Behältern nicht zu erhitzen, damit die Giftstoffe nicht in die Lebensmittel gelangen.

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