Art ist bedroht

Erster Eisbär auf Island seit 2016 gesichtet - und die Polizei erschießt ihn

20.9.2024, 16:42 Uhr
In Island ist erneut ein Eisbär gesichtet worden. Aus mehreren Gründen hat die örtliche Polizei sein Leben schnell beendet (Symbolbild).

© Ulf Mauder/dpa In Island ist erneut ein Eisbär gesichtet worden. Aus mehreren Gründen hat die örtliche Polizei sein Leben schnell beendet (Symbolbild).

Das Tier sei vermutlich auf einer Eisscholle aus Grönland im Nordwesten von Island angekommen - eine Strecke von mehreren Hundert Kilometern. Vor der Küste waren zuletzt vermehrt Eisberge gesichtet worden, berichtete der Sender RÚV.

Das Tier zurück nach Grönland zurückzubringen, sei nicht infrage gekommen, hieß es. Grund sei auch die Furcht, der Eisbär könne Krankheiten aus Island einschleppen.

Das Raubtier sei verhältnismäßig gesund gewesen, sagte ein Experte. Der 150 bis 200 Kilogramm schwere Kadaver soll nun in der Hauptstadt Reykjavik untersucht werden.

Vorige Eisbär-Sichtung war 2016

Zuletzt war 2016 ein Eisbär auf Island gesichtet worden. Nachdem 2008 zwei Exemplare nach Island gekommen waren, hatten die Behörden beschlossen, dass Eisbären dort getötet werden, obwohl die Art bedroht ist.

Die Tiere seien eine Gefahr für Mensch und Vieh. Sie stammten zudem sehr wahrscheinlich aus einer Population in Ostgrönland, die stabil sei, und die Kosten für eine Rückführung seien deutlich zu hoch.

Ohnehin könnten Eisbären nach Ansicht von Experten auf Island langfristig nicht überleben. Es gibt dort kein Meereis, und das Nahrungsangebot ist begrenzt. Weibchen könnten auf der Vulkaninsel weder gebären noch Nachwuchs aufziehen.

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