Aufnahmen von Weltraumteleskop

Erster Teil des „Euclid“-Himmelsatlas veröffentlicht

15.10.2024, 18:17 Uhr
Dieses Bild ist Teil des Mosaiks, das aus Bildern von "Euclid" zusammengesetzt wurde.

© Esa/Euclid Consortium/dpa Dieses Bild ist Teil des Mosaiks, das aus Bildern von "Euclid" zusammengesetzt wurde.

Die europäische Raumfahrtagentur Esa hat den ersten Teil ihres kosmischen Atlas veröffentlicht. Der Himmelsausschnitt wurde von Generaldirektor Josef Aschbacher und Wissenschaftsdirektorin Carole Mundell bei einem Weltraumkongress in Mailand präsentiert. Er enthält die Kombination Hunderter Beobachtungen, die das Weltraumteleskop der "Euclid"-Mission über zwei Wochen im März und April 2024 aufgenommen hat. 

Dieses Mosaik stellt etwa 1 Prozent jenes Himmelsausschnitts dar, den das Teleskop binnen sechs Jahren aufzeichnen soll. Das Projekt soll die bislang größte dreidimensionale Karte des Universums ermöglichen, mit Milliarden von Galaxien im Umkreis von zehn Milliarden Lichtjahren. Der nun vorgestellte Ausschnitt des Südhimmels umfasse ein Areal am Firmament, das der 500-fachen Vollmondfläche entspreche, teilte die Esa mit. 

Die Bilder von "Euclid " enthalten Millionen von Galaxien.

Die Bilder von "Euclid " enthalten Millionen von Galaxien. © Esa/Euclid Consortium/dpa

Er enthält demnach etwa 14 Millionen Galaxien sowie Dutzende Millionen von Sternen in unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße. "Dieses fantastische Bild ist der erste Teil einer Karte, die in sechs Jahren mehr als ein Drittel des Himmels enthüllen wird", erklärte Valeria Pettorino, "Euclid"-Projektwissenschaftlerin der Esa. 

Blick in die Vergangenheit des Universums

Das Weltraumteleskop war im Juli vergangenen Jahres ins All gestartet. Es ist mit zwei Kameras ausgestattet - einer für den sichtbaren Wellenlängenbereich und einer für den Nah-Infrarotbereich. Sie sollen die Bewegungen und Formen von Galaxien abbilden und auch dabei helfen, auf die Entfernung von Galaxien zu schließen.

Bisher hat "Euclid" ein Prozent jenes Himmelsausschnitts fotografiert, den das Teleskop binnen sechs Jahren aufzeichnen soll.

Bisher hat "Euclid" ein Prozent jenes Himmelsausschnitts fotografiert, den das Teleskop binnen sechs Jahren aufzeichnen soll. © Esa/Euclid Consortium/dpa

Die Beobachtungen soll Aufschluss darüber geben, wie die Materie im Weltall über riesige Entfernungen verteilt ist und wie sich die Ausdehnung des Universums entwickelt hat. Die Esa will so einen Blick in die Vergangenheit des Universums werfen und dessen Entwicklung innerhalb der letzten zehn Milliarden Jahre erforschen. 

Daraus wiederum hoffen die Astronomen, auf Eigenschaften der Dunklen Energie und der Dunklen Materie schließen zu können. Die Esa hatte im vergangenen Jahr wiederholt Bilder von "Euclid" veröffentlicht.

Ein am Computer generiertes Bild des Weltraumteleskops "Euclid".

Ein am Computer generiertes Bild des Weltraumteleskops "Euclid". © Esa/ESA/PA Media/dpa

Ein am Computer generiertes Bild des Weltraumteleskops "Euclid".

Ein am Computer generiertes Bild des Weltraumteleskops "Euclid". © --/ATG/ESA/dpa

Das Weltraumteleskop "Euclid" zeigt auch einzelne Galaxien wie die Spiralgalaxie ESO 364-G036 in großem Detail.

Das Weltraumteleskop "Euclid" zeigt auch einzelne Galaxien wie die Spiralgalaxie ESO 364-G036 in großem Detail. © Esa/Euclid Consortium/dpa