Erfolgsrezept im Kampf gegen Omikron?
Erstes Land verbietet Zugang zu Alkohol für Ungeimpfte - Zahl der Erstimpfungen steigt sprunghaft an
11.1.2022, 18:10 UhrKein Bier, kein Schnaps und kein Marihuana für Ungeimpfte - mit dieser ungewöhnlichen Strategie will die Regierung der kanadischen Provinz Quebec die Corona-Impfquote steigern. Und hat damit bereits Erfolg.
In Zukunft bekommen Ungeimpfte keinen Zugang mehr zu Läden, in denen Alkohol und Marihuana verkauft wird. Die Regelung soll zwar erst am 18. Januar 2022 in Kraft treten. Das angekündigte Verbot sorgte aber jetzt schon für einen deutlichen Anstieg der Erstimpfungen, wie die Montreal Gazette berichtet. An einer Teststation in St. Laurent bildeten sich lange Schlangen.
Die Zahl der Impfungen stieg am Dienstag von etwa 1500 pro Tag auf nun 6000 an, teilte Gesundheitsminister Christian Dubé mit. Da die aktuelle Corona-Situation in der Provinz äußerst angespannt ist, wollte die Regierung alle Möglichkeiten ausloten, um die Menschen zu einer Impfung zu bewegen. Die Auswirkungen der Omikron-Welle sollten damit eingedämmt werden.
"Danke an alle, die sich für eine Impfung entschieden haben", schrieb Dubé dazu auf Twitter. "Es ist nie zu spät für die erste Dosis." Bisher ließen sich rund 78 Prozent der Menschen in Kanada impfen. Zum Vergleich: In Deutschland sind derzeit rund 72 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Laut Euronews liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Quebec derzeit bei etwa 1.400.
Weitere strenge Corona-Regeln in Kanada geplant
Dubé kündigte bereits weitere Einschränkungen für Ungeimpfte an, besonders in Bereichen, die "nicht lebensnotwendig" sind. Welche Maßnahmen er damit genau meint und wann diese in Quebec umgesetzt werden könnten, blieb zunächst offen.
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