"Hochexplosiv"
Experte warnt: Explosionsgefahr durch Propangas in Wärmepumen?
05.05.2023, 17:46 Uhr
Das von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) geplante Gebäudeenergiegesetz hat in den vergangenen Wochen für viel Diskussionsstoff gesorgt. Elektrische Wärmepumpen werden als eine der klimafreundlichsten Heizmethoden gehandelt und sollen den Wandel weg von Öl und Gas beschleunigen.
Die Verkaufszahlen in der Bundesrepublik bestätigen den Trend: In den ersten drei Quartalen 2022 wurden in Deutschland laut Statistischem Bundesamt über 243.000 Wärmepumpen hergestellt, fast die Hälfte mehr als im Vorjahreszeitraum - im Vergleich zu 2017 hat sich die Zahl der hergestellten Wärmepumpen mehr als verdoppelt.
Widerstand regt sich allerdings gegen einen spezifischen Bereich der Anlagen: das Kältemittel. Die meisten derzeit verbauten Wärmepumpen nutzen sogenannte fluorierte Treibhausgase (F-Gase), welche als deutlich klimaschädlicher gelten als Kohlendioxid. In der EU wird aufgrund der Negativ-Aspekte dieser Gase nun ein Verbot diskutiert. Sowohl die Bundesregierung als auch die EU sind derzeit in den Überlegungen, welche Kältemittel künftig verboten werden sollen. Das Aus für so betriebene Wärmepumpen droht.
Als Ersatz im Kühlsystem könnte dann Propan herhalten. Und genau dort sehen Experten Gefahren. Heizungsbau-Meister Oliver Gentzen aus Kassel hält die schnelle Umstellung von Gas- und Ölheizungen auf Wärmepumpen für "falsch", wie er im Gespräch mit der "HNA" deutlich macht. Der Stoff sei "hochexplosiv" erläutert er weiter. Das große Problem mit dem Gas: es ist geruchslos.
Anders als in Campingkochern kann man Propan für die Nutzung in Wärmepumpen nicht mit Duftstoffen vermengen. Ein Austreten könnte also unerkannt bleiben. Wenn der Wärmetauscher in der Pumpe korrodiert, würde es das Propan ins Heizungswasser drücken, von wo es anschließend durch Schnellendlüfter an den Heizkörpern in den Raum entweichen könnte.
Der Experte wünscht sich von der Bundesregierung mehr Zeit – vor allem für technische Entwicklungen, wie den Einsatz von E-Fuels, also synthetischen Brennstoffen, aber auch für Schulungen und Zertifizierungen.
6 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen
Franke mit Rad und Auto
@Hellinger - Sie sollten dafür sorgen, daß der Mann entweder schleunigst auf Fortbildung kommt, denn dieser Spuk geistert schon seit weit über 20 Jahren durch die Amtsstuben, oder daß er auf einem anderen Ressortsessel Platz nimmt. >>> Ruhe sanft.
Die Regenwassernutzung könnte schon längst weiter sein, wenn nicht solche Leute und die dazu passenden Politiker die Frage der entgehenden Kanalgebühren aus den Wasch- und WC-Prozessen nicht überstrapaziert hätten.
Dagegen
Die Klima und Umweltpolitik unserer Regierung ist wie wenn ein Nichtschwimmer im Meer überbord springt und dann feststellt das das Wasser tief und kein Rettungsboot in der Nähe ist.
Hellinger
Die schrittweise Reduzierung der teilfluorierte Treibhausgase, die als Kältemittel eingesetzt werden dürfen, ist seit 2015 durch die EU geregelt und soll bis 2030 auf unter 20% der Menge von 2015 gedrückt werden. Eine Reduzierung auf 0% ist nicht vorgesehen.
In Wärmepumpen sind - je nach Leistung etwa 1 bis 6 kg Kältemittel enthalten. Jeder Camping-Wagen fährt mit mehr Propangas an Bord herum ...
Und diese Explosions-Geschichte erinnert mich an einen "Experten" der Bezirksregierung Ansbach, der eine Großanlage für Regenwassernutzung, die ich geplant hatte, nicht genehmigen wollte. Begründung: Im Regenwasser würden sich Blütenpollen sammeln, die dann bei Verwendung in Spülkästen von WC-Anlagen Faulgase entwickeln und zur Explosion der Spülkästen führen könnten. Die Anlage steht jetzt seit 25 Jahren und mir ist nicht zu Ohren gekommen, dass jemals in dieser oder ähnlichen Anlagen ein Spülkasten explodiert sei.
Franke mit Rad und Auto
Fortsetzung: Wo soll dann bitte die Reise hingehen? Wärmepumpen JA, aber zu irren Strompreisen, wenn keine PV-Anlage auf dem Dach ist. Was bei MFH und WEG-Anlagen gar nicht möglich ist. Bei denkmalgeschützten Gebäuden ebenfalls unmöglich.
Welche Empfehlungen sollen dann eigentlich die hochgelobten Energieberater noch aussprechen, wenn nahezu alles andere zwar nicht verboten aber zwischen den Zeilen dann doch wieder verboten ist? Was ist mit Fernwärme? Da müssen sich die Kunden wieder fest an einen Monopolisten binden und alle preislichen Spirenzchen mitgehen.
Eine durchdachte Ziel- oder Richtungsweisung sieht für mich gänzlich anders aus!
Franke mit Rad und Auto
@Kantigenes - Um Ihre Gedanken fortzuführen, schreibe ich diesen Kommentar. Es ist ja nicht nur das, sondern es sind auch die mit PFAS-Gas gefüllten Schaltboxen in den Windkrafträdern. Das Zeug ist 25mal schlechter als CO2. Der nächste Punkt, den Sie bereits angesprochen haben, sind die Wärmepumpen. Die Verdichter sind teils noch mit fluorierten Gasen gefüllt. Diese zu ersetzen, soll der Einsatz von Propangas gelten. Wenn da keine gute Lüftung ist, kann es eine Explosivzone geben.
Man hört aber landauf und landab nur noch den Ausdruck WÄRMEPUMPE. Gleichwohl will man sich technologieoffen geben. Jetzt wird aber bei Holz-Heizungsanlagen gleich der Einwand gebracht, daß dann ein Feinfilter einzubauen bzw. nachzurüsten sein wird. Und ein Herr Lanz erdreistet sich auch noch von einer Leistungszahl 5 bei WP zu reden und deklariert das als Standart. Das ist barer Unsinn, denn diese Leistungstzahl erreicht man bestenfalls im Idealmodus und der ist bei -20°C nicht mehr gegeben.
Folgeabschnitt: