Zahlreiche Kräfte vor Ort

Explosion erschüttert deutsche Großstadt - Video zeigt verdächtige Person

Sara Denndorf

E-Mail zur Autorenseite

16.9.2024, 11:49 Uhr
Großeinsatz der Polizei Köln: Am Morgen kam es zu einer Explosion an einer Passage neben dem Nachtclub Vanity Club Cologne. Scheiben zerbarsten und Deckenplatten fielen herab – eine Person wurde verletzt.

© IMAGO/Christoph Hardt/IMAGO/Panama Pictures Großeinsatz der Polizei Köln: Am Morgen kam es zu einer Explosion an einer Passage neben dem Nachtclub Vanity Club Cologne. Scheiben zerbarsten und Deckenplatten fielen herab – eine Person wurde verletzt.

Eine Explosion hat ein Gebäude in der Kölner Innenstadt beschädigt. Man habe den Bereich am Hohenzollernring zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz weiträumig abgesperrt und sei mit starken Kräften vor Ort, sagte eine Polizeisprecherin. Wie die "Bild" berichtete, ereignete sich die Explosion am Montagmorgen gegen sechs Uhr im Eingangsbereich eines Restaurants und des Vanity-Clubs. In dem Gebäude sind zudem Büros untergebracht. Auch den Informationen des "WDR" zufolge explodierte der Sprengsatz direkt neben einem Nachtclub.

Über mögliche Verletzte oder die Ursache der Explosion machte die Polizei zunächst keine Angaben. "Radio Köln" berichtete am frühen Morgen von einer leicht verletzten Person. Informationen der "Bild" zufolge erlitt eine Reinigungskraft ein Knalltrauma, was die Polizei als schwere Verletzung einstufe. Der 53-Jährige liege aktuell im Krankenhaus.

Ein Feuerwehr-Sprecher sagte, sie seien zwar hinzugerufen worden, es seien aber keine Löscharbeiten nötig gewesen. Die Polizei bat die Bevölkerung, den Bereich rund um den Ort der Explosion zu meiden.

Durch die Detonation sind im Eingangsbereich des Gebäudes Deckenplatten herabgestürzt, Fensterscheiben geborsten. Der Gebäude-Eigentümer erklärte der "Bild" im Interview: "Das ist Terror in Köln. Da hat jemand einen Sprengsatz gezündet, obwohl er gesehen haben muss, dass sich da Menschen aufhalten. Ich schätze, das sind 100.000 Euro-Sachschaden."

Aktuell geht die Polizei von Vorsatz aus und fahndet nach einem Mann. Der Gesuchte dürfte "mit der Tat im Zusammenhang stehen", wie die Ermittler am Vormittag erklärten. Nach der Detonation sei er weggelaufen. Es gebe "Aufzeichnungen der polizeilichen Videobeobachtung". Medienberichten zufolge soll in einem Video zu sehen sein, wie eine Person einen Gegenstand vor der Explosion vor Ort platziert und sich dann entfernt.

Zusammenhang zur Mocro-Mafia?

Unklar ist, ob ein Zusammenhang mit einer weiteren Explosion Mitte August besteht. Damals ging in einem Mehrfamilienhaus ein Brandsatz hoch. Generell häuften sich in den letzten Monaten die Anzahl der Explosionen in Nordrhein-Westfalen, berichtet die "Rheinische Post" - beispielsweise kam es auch in Engelskirchen und Duisburg zu Detonationen.

Nach vorläufigen Angaben der Polizei stand mindestens ein Teil dieser Sprengungen sowie auch eine beendete Geiselnahme in Köln in Zusammenhang mit Drogenbanden aus den Niederlanden. Auch bei der jüngsten Explosion in der Kölner Innenstadt ist eine Verbindung zur "Mocro"-Mafia, also niederländischen Drogenhändlern, nicht auszuschließen.

Michael Mertens, NRW-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), äußerte sich gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur" bereits im Juli zu dieser Causa: "Die niederländische Drogenmafia ist längst hier, und NRW als Verkehrsdrehscheibe ist da ein Dreh- und Angelpunkt. Was man sich klarmachen muss: Das sind wirklich Täter von äußerster Brutalität."