Kerne statt Kakao?

Fake-Schokolade zu Ostern: Großfabrik testet Alternativen nach schlechter Ernte

Theresa Neuß

Werkstudentin

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16.04.2025, 13:49 Uhr
Zu Ostern läuft die Schokoladenproduktion auf Hochtouren - doch der wichtigste Rohstoff wird immer knapper.

© Annette Riedl/Annette Riedl/dpa Zu Ostern läuft die Schokoladenproduktion auf Hochtouren - doch der wichtigste Rohstoff wird immer knapper.

Zu Ostern läuft die Schokoladenproduktion wieder auf Hochtouren - doch der Rohstoff Kakao wird immer knapper. Eine französische Schokoladenfabrik wagt deshalb einen innovativen Schritt: Sie produziert erstmals Schokolade ganz ohne Kakao für Ostern.

Klimakrise sorgt für ausfallende Ernten

Hauptgrund für den Kakao-Engpass ist die Klimakrise. In den wichtigsten Anbauregionen wie Westafrika, Ecuador und Indonesien kommt es immer häufiger zu extremen Wetterbedingungen: langanhaltende Dürren, Starkregen oder Überschwemmungen. Laut der Umweltschutzorganisation WWF beeinträchtigen diese Faktoren nicht nur die Menge der Ernte, sondern auch die Qualität der Kakaobohnen.

Diese Entwicklungen spürt auch die Chocolaterie Abtey im Elsass. Der Familienbetrieb hatte in der vergangenen Weihnachtszeit Sorge, überhaupt noch mit Kakaobohnen beliefert zu werden. "Deshalb ist es für uns wichtig, jetzt Lösungen zu finden", erklärt eine Mitarbeiterin gegenüber der tagesschau.

Sonnenblumenkerne statt Kakao

Eine dieser Lösungen: Schokolade ohne Kakao. Stattdessen setzt Abtey auf geröstete Sonnenblumen- und Traubenkerne. Diese werden - ähnlich wie Kakaobohnen - geröstet, fermentiert und gemahlen, wodurch ein vergleichbarer Geschmack entstehen soll.

Ganz allein ist die französische Schokoladenfabrik mit dieser Idee nicht. Das Unternehmen ChoViva etwa produziert bereits Schokoladenalternativen auf Basis von Hafer und Sonnenblumenkernen.

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