Studie zeigt Maskennutzen

Fast 100 Prozent Risiko: Ungeimpfte können sich innerhalb von nur fünf Minuten mit Corona anstecken

10.12.2021, 13:41 Uhr
Gut sitzende FFP2-Masken sind einer neuen Studie zufolge wohl eines der effektivsten Mittel in der Corona-Pandemie.

© Florian Gaertner/photothek.de Gut sitzende FFP2-Masken sind einer neuen Studie zufolge wohl eines der effektivsten Mittel in der Corona-Pandemie.

Nur fünf Minuten Kontakt mit einem Infizierten: Trägt eine ungeimpfte Person in einem geschlossenen Raum keine Maske, reicht diese Zeitspanne aus, um sich mit fast 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit mit Corona anzustecken. Das hat das Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in einer Untersuchung herausgefunden.

Corona-infiziert nach fünf Minuten

"Wir haben in unserer Studie auch in drei Metern Entfernung noch ein enormes Ansteckungsrisiko festgestellt, wenn man Infizierten mit einer hohen Viruslast, wie sie bei der vorherrschenden Delta-Variante des Sars-CoV-2-Virus auftritt, für ein paar Minuten begegnet und keine Maske trägt", erklärt Direktor Eberhard Bodenschatz.

Bislang war man meist davon ausgegangen, dass das Ansteckungsrisiko bei größer werdendem Abstand rasch sinkt. Die ausgeatmete Luft eines Infizierten verteilt sich kegelförmig im Raum und mischt sich mit der Umgebungsluft. Dabei, so die frühere Annahme, würde die Virenlast zunehmend verdünnt. Zudem sollten die besonders großen und schweren Viruspartikel schon auf kurze Distanz zu Boden sinken.

Abstand reicht nicht in geschlossenen Räumen

Die im Fachmagazin PNAS veröffentlichte Studie zeigt aber nun, dass dies offenbar nicht ausreicht, um Infektionen in geschlossenen Räumen zu vermeiden. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass die Viruspartikel in der Luft trocknen, dadurch leichter werden und weiter schweben können.

Stattdessen haben sich in den Tests insbesondere FFP2- und KN95-Masken als sehr effektiv erwiesen. Tragen sowohl die infizierte als auch die nicht-infizierte Person gut sitzende FFP2-Masken, beträgt das maximale Ansteckungsrisiko nach 20 Minuten selbst auf kürzeste Distanz kaum mehr als ein Promille. Nur in jedem Tausendsten Fall würde also eine Infektion erfolgen. Bei schlecht getragenen FFP2-Masken steigt das Risiko auf etwa 4 Prozent, bei gut getragenen OP-Masken auf 10 Prozent.

Im realen Leben sei das Risiko vermutlich noch kleiner als diese Zahlen, schätzt das Max-Planck-Institut. Allerdings nur, wenn man eine Maske trägt. Bei einem ungeschützten Kontakt lässt sich die eingeatmete Virendosis gut bestimmen. Die fast 100 Prozent Ansteckungsrisiko für Ungeimpfte sind dann nahe an der reellen Gefahr.

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