Folgen des Klimawandels
Fast 50.000 Hitzetote in Europa - Massiver Anstieg in Bayern
14.8.2024, 12:29 UhrWissenschaftler des Barcelona Institute for Global Health (ISGLOBAL) haben für eine Studie 96 Millionen Todesfälle aus dem Zeitraum von Januar 2020 bis November 2023 in Europa untersucht. Das Ergebnis: in 2023 sind mehr als 47.000 Menschen an den hohen Temperaturen gestorben.
Besonders betroffen sind südeuropäische Länder wie Griechenland, Bulgarien und Italien. Aber auch in Deutschland haben Menschen aufgrund von Hitzewellen ihr Leben verloren - laut ISGLOBAL 76 Menschen pro eine Million Einwohner. Auf 84 Millionen Einwohner gerechnet wären das fast 6400 deutsche Hitzetote in einem Jahr.
Dramatischer Anstieg der Todeszahlen in Süddeutschland
Auch Bayern hat mit den gestiegenen Temperaturen zu kämpfen. Für 2023 liegen noch keine aktuellen Zahlen vor. Ein Jahr zuvor starben dem Robert-Koch-Institut zufolge in Süddeutschland, also in Bayern und Baden-Württemberg, schätzungsweise 1360 Menschen durch hohe Temperaturen. Das ist vor allem im Vergleich zu früheren Jahren ein dramatischer Anstieg. 2014 verloren in Süddeutschland deutlich weniger Menschen ihr Leben durch die Hitze, damals gab es lediglich 210 Todesfälle.
Den Wissenschaftlern aus Barcelona zufolge sind vor allem Frauen und Senioren stark betroffen. Besondere Vorsicht sei laut RKI bei älteren Menschen geboten - die Sterberate steige mit zunehmendem Alter. Ein Großteil der 2023 in Deutschland hitzebedingt Verstorbenen sei deutlich älter als 65 Jahre.
Klimaanpassungen verhindern zehntausende Todesfälle
Die Studie des ISGLOBAL untersuchte außerdem, inwieweit sich die Maßnahmen zur Klimaanpassung auf die Zahl der Hitzetoten auswirken. Laut den Wissenschaftlern können durch verbesserten Hitzeschutz innerhalb von Gebäuden, eine Verbesserung des Gesundheitswesens sowie ein höheres Risikobewusstsein der Bevölkerung sehr viele Todesfälle verhindert werden. Ohne die ergriffenen Maßnahmen hätte es im letzten Jahr in der Allgemeinbevölkerung knapp 80 Prozent mehr Tote durch Hitze gegeben. Bei Menschen ab 80 Jahren wären es sogar 100 Prozent mehr Todesfälle gewesen.
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