9-Euro-Ticket

Flunkyball an der Nordsee: Punks entern Sylt - und benehmen sich "im Rahmen"

sde/dpa

6.6.2022, 09:58 Uhr

Sylt. Das ist eine Insel zur Entspannung, ein wohltuender Erholungsort, eine erhabene Gegend für die Reichen und Schönen, ein ruhiges Refugium. Eigentlich. Derzeit gleichen manche Szenen, die sich auf der Nordsee-Insel abspielen, eher Eindrücken vom Ballermann: Grölende und betrunkene Jugendliche feiern am Strand – und wachen nach einer durchzechten Nacht auch genau dort wieder auf.

Diese eher ungeliebte Genese von der elitären Erholungsinsel hin zum deutschen Mallorca ermöglichte das 9-Euro-Ticket. Brechend volle Züge erreichten am Samstag für Tages- oder Wochenendausflüge die Insel, auf der sich die Partyfreunde zügig verteilten.

So machten sich beispielsweise eine Gruppe von Punks mit der Regionalbahn und dem günstigen Monatsticket auf den Weg an die Nordsee, feierten in Westerland und warfen Luxus-Autos mit Bierdosen ab. Die Feiernden hinterließen zudem jede Menge Müll. Entsprechend fühlten sich einige Anwohner und Urlauber gestört von den ungewohnten Gästen. Laut einem Bericht im Hamburger Abendblatt zeigte sich ein Wirt verzweifelt, vor dessen Lokal die Punks gelagert hatten und der deswegen kaum Gäste hatte.

In Summe blieb es dennoch ruhig. Die Polizei spricht von einer normalen Lage in einer Samstagnacht im Sommer und vermeldete etwa 20 Einsätze, wovon sich der Großteil auf Betrunkene auf der Straße, zu laute Musik und Menschen in den Dünen beschränkte. Ein Sprecher der Polizei erklärte, es habe Gespräche mit den Punk-Gruppen gegeben – sie würden sich im Rahmen benehmen. Nach Angaben vom Samstag handelt es sich dabei um etwa 50 bis 80 Menschen.

Verwandte Themen