"Nicht mehr viel Humor über"

Foto sorgt für Empörung: Harald Schmidt feiert mit Hans-Georg Maaßen - auch Alice Weidel vor Ort

28.08.2023, 10:15 Uhr
Harald Schmidt zeigte sich auf dem Sommerfest eines umstrittenen Schweizer Blattes an der Seite von Hans-Georg Maaßen und Matthias Matussek.

© IMAGO/Rudi Gigler Harald Schmidt zeigte sich auf dem Sommerfest eines umstrittenen Schweizer Blattes an der Seite von Hans-Georg Maaßen und Matthias Matussek.

Harald Schmidt posiert zusammen mit Hans-Georg Maaßen und Matthias Matussek für ein Foto – und sorgt damit für Aufregung. Der Entertainer zeigte sich auf dem Sommerfest der Schweizer Wochenzeitung "Die Weltwoche" neben dem Ex-Verfassungsschutzchef und dem ehemaligen Spiegel-Journalisten. Das Bild erhitzt die Gemüter aus verschiedenen Gründen. Das Hauptproblem ist offensichtlich: Bekanntlich fällt Maaßen immer wieder mit rechtspopulistischen und rassistischen Äußerungen auf. Erschwerend kommt hinzu, dass der Herausgeber der Zeitung, Roger Köppel, der rechtskonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) nahesteht und dass Matussek, der das gemeinsame Bild per Facebook veröffentlichte, Positionen der Neuen Rechten vertreten soll und bei dessen Geburtstagsfeier vor wenigen Jahren Mitglieder der rechten Szene anwesend waren.

Entsprechend trat das gemeinsame Foto eine Welle der Empörung los. Der Tagesspiegel warf unter anderem die Frage auf: "Ist Harald Schmidt scharf nach rechts abgebogen?" Klaas Heufer-Umlauf, langjähriger Weggefährte und Schützling von Comedy-Ikone Schmidt, kritisiert das Foto und generell die Entwicklung des 66-Jährigen scharf: "Da bleibt nicht mehr viel Humor über bei so einem Bild", sagt der Moderator in dem Podcast "Apokalypse & Filterkaffee" zu Gastgeber Micky Beisenherz. "Dass der da freiwillig zu Hause losfährt, dahin geht, genau wissend, wer da alles ist und sich freut auf einen herrlichen Abend mit guten Gesprächen mit Hans-Georg Maaßen und anderen Aussortierten", findet der Late-Night-Moderator nicht nachvollziehbar.

Micky Beisenherz pflichtete ihm schließlich bei: "Vor allem weiß man bei so einer Sommerparty gar nicht, vor wem man sich zuerst drücken soll. Alice Weidel ist da noch rumgelaufen. Grundsätzlich kann ja jeder hingehen, wo er will. Aber gerade die Schweizer 'Weltwoche' ist eine ganz harte Nummer." Denn: Nicht nur der Verleger sich für die rechtspopulistische SVP im Parlament, sondern das Blatt veröffentlicht auch gerne Beiträge mit steilen Thesen und einer zweifelhaften Faktenlage.

Trotz aller Kritik scheint das Foto zunächst keine beruflichen Konsequenzen für Schmidt nach sich zu ziehen: Das "ZDF" plant weiterhin, ihn ab November in der Serie "Das Traumschiff" als Oskar Schifferle zu zeigen. "Private Veranstaltungsbesuche von Protagonistinnen und Protagonisten, die auch für das ZDF tätig sind, kommentieren wir nicht", zitiert "t-online" aus einer Stellungnahme des "ZDF". Schmidt selbst bezog noch keine Stellung.