Auf Spenden angewiesen
Fränkisches Tierheim kämpft ums Überleben - Sanierungskosten im mittleren sechsstelligen Bereich
27.02.2025, 13:04 Uhr
Das Tierheim Feucht steht vor enormen Herausforderungen: Neue gesetzliche Auflagen und ein marodes Dach zwingen das Heim zu dringenden, enorm kostspieligen Baumaßnahmen. "Es kommen im Moment einfach Kosten auf uns zu, wo wir schon ein bisschen Magenschmerzen haben, ob wir das stemmen und wie wir es stemmen", erklärt Tierheimleiterin Ulrike Lang im Gespräch mit "Vifogra".
Das Heim wurde vom Veterinäramt angehalten, eine Isolations- und eine Krankenstation für Katzen einzurichten. Bislang sind im Tierheim Feucht aber nur Quarantäne-Stationen vorhanden. Der Umbau, um den neuen Auflagen gerecht zu werden, kostet nach Angaben der Tierheimleitung etwa 100.000 Euro.
Erschwerend hinzu kommt das marode Dach: Dieses ist stark beschädigt, sodass bereits jetzt an mehreren Stellen Wasser eindringt und eine Sanierung demnach mehr als notwendig ist. "Das Dach bei uns gehört saniert. Wir haben von 2024 eine Kostenschätzung, es wird uns ungefähr 380.000 bis 400.000 Euro kosten, da wir Flachdach haben im ganzen Tierheimbereich, und es regnet rein", konstatiert Lang. Dank des Engagements von Ehrenamtlichen, die in ihrer Freizeit Abrissarbeiten leisten, können zumindest weitere Kosten eingespart werden.
Dennoch: Die notwendigen Baumaßnahmen verschlingen mehrere hunderttausend Euro, dem Tierheim Feucht fehlt es an Mitteln für die Sanierung. Demzufolge hofft die Einrichtung auf Spenden, um die Vorhaben zu finanzieren sowie um weiterhin Tiere aufzunehmen und umsorgen zu können. "Unser Aufruf an die lieben Menschen, bitte ein bisschen spenden", gibt Lang zu Protokoll.
Zuletzt schlug bereits der Tierschutzbund Alarm: Viele Tierheime in Deutschland hätten mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie eben auch das Tierheim Feucht. Dabei steigt die Nachfrage nach den Leistungen der Tierheime derzeit an – aus zwei Gründen. Zum einen machen sich laut Lang die steigenden Kosten insbesondere bei älteren Tieren bemerkbar: "Wir merken zum Beispiel auch, dass sehr viel ältere Tiere auch abgegeben werden. Eine arme Rentnerin, wenn die heute einen Hund hat, die kann sich das nicht leisten, wenn der Hund krank ist." Zum anderen sei zu beobachten, dass viele Besitzer durch den Wegfall von Homeoffice-Regelungen inzwischen weniger Zeit für ihre Tiere hätten.
2 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen