Freiburg: Tote Joggerin wurde sexuell missbraucht
11.11.2016, 19:00 UhrNach dem Fund einer Frauenleiche in Endingen (Kreis Emmendingen) steht fest, dass es die vermisste Joggerin ist. Dies teilte die Polizei am späten Donnerstagabend mit. Weitere Einzelheiten sollten am Freitag veröffentlicht werden. Die Tote war in einem kleinen Waldstück des Ortes gefunden worden. Die 27-Jährige war am Sonntagnachmittag zum Joggen aufgebrochen und wollte nach einer Stunde wieder zu Hause sein. Sie kehrte jedoch nicht zurück.
Nach ihrem Verschwinden hatte die Polizei tagelang nach der Frau gesucht. Wie sie getötet wurde, wollten die Ermittler nicht sagen. Auch zum Todeszeitpunkt machten sie keine Angaben. Die Polizei bildete eine 40 Beamten zählende Sonderkommission. Geprüft wird nun auch, ob es einen Zusammenhang zu einem ähnlichen Fall gibt. Im 30 Kilometer von Endingen entfernten Freiburg war Mitte Oktober eine 19 Jahre alte Studentin vergewaltigt und getötet worden. Die Medizinstudentin aus dem Enzkreis war mit ihren Fahrrad auf dem Weg von einer Studentenparty nach Hause, als sie am Uferweg des Flusses Dreisam Opfer des Verbrechens wurde. Vom Täter fehlt bis heute jede Spur.
Mögliche Parallelen würden nun untersucht, sagte der Chef der Freiburger Kriminalpolizei, Peter Egetemaier. Konkrete Hinweise darauf fehlten noch. In Endingen werde von einem unbekannten Einzeltäter ausgegangen, genau wie im Freiburger Fall. Hinweise auf Beziehungstaten gebe es derzeit nicht. Gefunden wurde die Leiche der Joggerin in einem kleinen Waldstück in den Weinbergen zwischen Endingen und dem Nachbarort Bahlingen. Zeugen der Tat gebe es nicht, sagte Chefermittler Richard Kerber. Aus der Bevölkerung seien zwar mehr als 100 Hinweise eingegangen. Eine heiße Spur habe sich daraus aber noch nicht ergeben.
Die Polizei riet Bürger auch zu erhöhter Vorsicht. Noch ist unklar, ob am Tatort in Endingen verwertbare Körperspuren gefunden wurden. Kriminaltechniker sind dabei, Spuren zu untersuchen, die dann mit den an der Freiburger Leiche gefundenen männlichen Körperspuren verglichen werden. Mit Ergebnissen könne in den nächsten Tagen gerechnet werden, hieß es. In der Öffentlichkeit gebe es nach den zwei tödlichen Sexualstraftaten in einem Monat eine große Verunsicherung, sagte Kripochef Egetemaier. Die Polizei arbeite daher mit mehr als 80 Beamten daran, die beiden ungelösten Fälle aufzuklären.
Der Artikel wurde am 11. November um 18.56 Uhr aktualisiert.