"Frühwanderer": Die Kröten sind wieder los

hbl

25.2.2019, 15:38 Uhr
Menschlich gebaute Hindernisse wie Straßen oder gerodete Waldflächen stellen die größte Gefahrenquelle für Amphibien dar.

© Hermann Klink, NN Menschlich gebaute Hindernisse wie Straßen oder gerodete Waldflächen stellen die größte Gefahrenquelle für Amphibien dar.

Bei Temperaturen über fünf Grad werden Amphibien aktiv. Amphibien, das sind in diesem Fall die Frösche, Kröten und Molche, die in Deutschland und der Region leben. Die milden Temperaturen der letzten Tage und Wochen haben schon die ersten Tiere aus ihren Winterquartieren gelockt. Die sogenannten "Frühwanderer" werden vermehrt auf dem Weg zu ihren Laichgewässern gesichtet. "In der neuen Woche gibt der Frühling zunächst Vollgas. Bei 15 bis 20 Grad und viel Sonne legt dann auch die Natur richtig los", erklärt Matthias Habel, Pressesprecher und Meteorologe bei WetterOnline. Denn die zweistelligen Temperaturen sind als Bedingung für die Krötenwanderung ideal.

Ziel der Wanderung sind im Normalfall bis Ende April die Gewässer, in denen die Tiere sich einst selbst von einer Kaulquappe zum fertigen Tier entwickelt haben. Haben sie die neuen Eier abgelegt, kehren sie wieder in den Wald oder andere Gewässer zurück. Solange sie keine Gefahren oder sonstige Störquellen davon abhalten, finden Amphibien stets den Weg zu ihrem Laichgewässer zurück, bisher wird davon ausgegangen, dass sie sich hierbei am Magnetfeld der Erde orientieren. Im Sommer schließlich wandern auch die fertig entwickelten Jungtiere aus ihren Laichgewässern aus.


Landesbund für Vogelschutz in Bayern: Infos zur Krötenwanderung


Eine der größten Gefahrenquellen stellt für die Tiere der Mensch dar, da die Wanderwege der Amphibien von Straßen, Mauern, gerodeten Waldflächen und neuen Gartenanlagen unterbrochen werden. Wo die Tiere nicht weiterkommen, verenden sie, auf den Straßen werden sie zudem zu Tausenden überfahren. "Durch die Bedrohungen auf ihren Wanderwegen schwindet nicht nur die Anzahl der Amphibien, sondern auch der Artenreichtum. Der genetische Austausch wird unterbunden. Alle 21 Arten unserer heimischen Amphibien stehen unter Naturschutz", erklärt Matthias Habel.

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