Fukushima: Die Chronik einer Katastrophe

11.3.2019, 09:33 Uhr
Um 14:46 Uhr (Ortszeit) ereignet sich vor der japanischen Ostküste das schwerste Erdbeben seit Beginn der dortigen Aufzeichnungen: 9,0 betrug seine Stärke auf der Richter-Skala.
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11. März 2011: Die Seismographen schlagen Alarm

Um 14:46 Uhr (Ortszeit) ereignet sich vor der japanischen Ostküste das schwerste Erdbeben seit Beginn der dortigen Aufzeichnungen: 9,0 betrug seine Stärke auf der Richter-Skala. © dpa

Rettungskräfte in Natori holen Überlebende aus den Trümmern: Die verwüstete Stadt liegt in der Katastrophenregion Miyagi, nahe dem Epizentrum des Bebens.
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Die ersten Opfer des Erdbebens

Rettungskräfte in Natori holen Überlebende aus den Trümmern: Die verwüstete Stadt liegt in der Katastrophenregion Miyagi, nahe dem Epizentrum des Bebens. © dpa

Wenige Minuten nach dem Erdbeben rasen gewaltige Wassermassen unter der Wasseroberfläche auf die Küstenregionen zu. Erst kurz vor ihrer Ankunft am Festland türmen sie sich zu einem gewaltigen Tsunami auf.
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Trügerische Ruhe vor dem Sturm

Wenige Minuten nach dem Erdbeben rasen gewaltige Wassermassen unter der Wasseroberfläche auf die Küstenregionen zu. Erst kurz vor ihrer Ankunft am Festland türmen sie sich zu einem gewaltigen Tsunami auf. © AFP

Deiche und Dämme halten der Flutwelle nicht stand. Schiffe und Autos werden einfach verschluckt und mitgerissen.
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Die Welle im Anmarsch

Deiche und Dämme halten der Flutwelle nicht stand. Schiffe und Autos werden einfach verschluckt und mitgerissen. © AFLO/Mainichi Newspaper/Archiv (dpa)

Zwischen zehn und mehr als 30 Metern war die Flutwelle hoch, die rund eine halbe Stunde nach dem Beben Japans Küsten erreichte.
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Der Tsunami trifft aufs Festland

Zwischen zehn und mehr als 30 Metern war die Flutwelle hoch, die rund eine halbe Stunde nach dem Beben Japans Küsten erreichte. © Kyodo/MAXPPP

Was dem Beben und der Flutwelle trotzen konnte, ging vielerorts in Flammen auf. Vor allem Industrieanlagen (das Bild zeigt eine brennende Ölraffinerie) gerieten in Mitleidenschaft.
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Wasser und Feuer

Was dem Beben und der Flutwelle trotzen konnte, ging vielerorts in Flammen auf. Vor allem Industrieanlagen (das Bild zeigt eine brennende Ölraffinerie) gerieten in Mitleidenschaft. © dpa

Auch das direkt an der Küste gelegene Kernkraftwerk Fukushima Daiichi widerstand dem heranrollenden Tsumami nicht: Zwischen zehn und 15 Metern war die Welle hoch, die das Kraftwerk traf - die Schutzmauern vor der Küste waren nur 5,70 Meter hoch. Vorgeschrieben waren sogar nur 3,12 Meter gewesen. Ausfallende Kühlsysteme, Wasserstoffexplosionen und Kernschmelze: Die Lage in Fukushima gerät ab dem 12. März völlig außer Kontrolle.
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Atomarer Super-GAU

Auch das direkt an der Küste gelegene Kernkraftwerk Fukushima Daiichi widerstand dem heranrollenden Tsumami nicht: Zwischen zehn und 15 Metern war die Welle hoch, die das Kraftwerk traf - die Schutzmauern vor der Küste waren nur 5,70 Meter hoch. Vorgeschrieben waren sogar nur 3,12 Meter gewesen. Ausfallende Kühlsysteme, Wasserstoffexplosionen und Kernschmelze: Die Lage in Fukushima gerät ab dem 12. März völlig außer Kontrolle. © dpa

Militär und Hilfskräfte versuchen sich bei ihren Arbeiten im kontaminierten Gebiet um Fukushima provisorisch zu schützen.
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Kampf gegen einen unsichtbaren Gegner

Militär und Hilfskräfte versuchen sich bei ihren Arbeiten im kontaminierten Gebiet um Fukushima provisorisch zu schützen. © Kyodo

Über mehrere Tage hinweg beteuerte die Tokyo Electric Power Company (TEPCO), der Betreiber des Atomkraftwerkes Fukushima, die Lage im Kraftwerk sei unter Kontrolle.
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Verwirrung und Verschleierung

Über mehrere Tage hinweg beteuerte die Tokyo Electric Power Company (TEPCO), der Betreiber des Atomkraftwerkes Fukushima, die Lage im Kraftwerk sei unter Kontrolle. © dpa

Luftaufnahmen offenbarten später das Ausmaß der Katastrophe.
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Ein neues Tschernobyl

Luftaufnahmen offenbarten später das Ausmaß der Katastrophe. © dpa

Der Tsunami verwüstete komplette Landstriche. Das Bild zeigt die von der Flutwelle zerstörte Küstenstadt Rikuzentakata. Erinnerungen an den Atombomben-Abwurf auf Hiroshima 1945 werden wach.
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Dem Erdboden gleichgemacht

Der Tsunami verwüstete komplette Landstriche. Das Bild zeigt die von der Flutwelle zerstörte Küstenstadt Rikuzentakata. Erinnerungen an den Atombomben-Abwurf auf Hiroshima 1945 werden wach. © dpa

Japan ist der größte Autohersteller der Welt. Das Beben, die Flutwelle und der Super-GAU haben in einer der weltweit führenden Industrienationen auch wirtschaftliche Verwüstungen angerichtet: Die Schäden belaufen sich auf schätzungsweise 210 Milliarden Dollar.
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Ein bizarrer Anblick

Japan ist der größte Autohersteller der Welt. Das Beben, die Flutwelle und der Super-GAU haben in einer der weltweit führenden Industrienationen auch wirtschaftliche Verwüstungen angerichtet: Die Schäden belaufen sich auf schätzungsweise 210 Milliarden Dollar. © dpa

Wie wenige andere Länder setzte das an fossilen Energiequellen arme Japan auf die Kernkraft zur Stromerzeugung. Obowhl das Land häufig von Erdbeben erschüttert wird, vertrauten Politik und Bevölkerung den Beteuerungen der Kraftwerksbetreiber, dass ihre Technologie vollkommen sicher sei. Fukushima änderte das: In Japan wächst die Opposition gegen die Atomkraft und Forderungen nach erneuerbaren Energiequellen werden lauter.
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Ein Umdenken hat eingesetzt

Wie wenige andere Länder setzte das an fossilen Energiequellen arme Japan auf die Kernkraft zur Stromerzeugung. Obowhl das Land häufig von Erdbeben erschüttert wird, vertrauten Politik und Bevölkerung den Beteuerungen der Kraftwerksbetreiber, dass ihre Technologie vollkommen sicher sei. Fukushima änderte das: In Japan wächst die Opposition gegen die Atomkraft und Forderungen nach erneuerbaren Energiequellen werden lauter. © Toshifumi Kitamura,afp

Unzählige Menschen starben durch das Erdbeben und seine Folgen. Die offiziellen Opferzahlen liegen im Jahr 2013 bei knapp unter 16.000. Die Spätfolgen des radioaktiven Super-GAUs für Mensch und Natur bleiben unabsehbar. Mediziner-Organisationen warnen aber bereits vor einer massiv ansteigenden Zahl an Krebserkrankungen auf Japan in den nächsten 10 Jahren.
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Situation zwei Jahre nach der Katastrophe

Unzählige Menschen starben durch das Erdbeben und seine Folgen. Die offiziellen Opferzahlen liegen im Jahr 2013 bei knapp unter 16.000. Die Spätfolgen des radioaktiven Super-GAUs für Mensch und Natur bleiben unabsehbar. Mediziner-Organisationen warnen aber bereits vor einer massiv ansteigenden Zahl an Krebserkrankungen auf Japan in den nächsten 10 Jahren. © dpa

Der Abbau der Atomruine von Fukushima kann Schätzungen zufolge noch bis zu 40 Jahren dauern - vorrausgesetzt die Lage in dem kontaminierten Areal bleibt unter Kontrolle. Eine gute Folge aber hat die Katastrophe vom März 2011: Der Welt sind die Risiken der Atomkraft bewusster geworden. Es kam weltweit eine neue Debatte über diese Art der Energiegewinnung in Gang. Und Deutschland will bekanntlich mit der Stillegung von Kernkraftwerken und einer "Energiewende" reagieren.
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Mahnmal für die nächsten 40 Jahre

Der Abbau der Atomruine von Fukushima kann Schätzungen zufolge noch bis zu 40 Jahren dauern - vorrausgesetzt die Lage in dem kontaminierten Areal bleibt unter Kontrolle. Eine gute Folge aber hat die Katastrophe vom März 2011: Der Welt sind die Risiken der Atomkraft bewusster geworden. Es kam weltweit eine neue Debatte über diese Art der Energiegewinnung in Gang. Und Deutschland will bekanntlich mit der Stillegung von Kernkraftwerken und einer "Energiewende" reagieren. © afp

Polizisten suchten auch 2016 noch immer nach Opfern der Fukushima-Katastrophe. Rund 15.894 Menschen kamen durch das Erbeben und den Tsunami ums Leben, doch etwa 2500 Menschen wurden Stand 2016 noch immer vermisst. Für knapp 174.500 Menschen hat sich auch fünf Jahre nach der Katastrophe keine Normalität eingestellt, sie leben noch immer in Behelfsunterkünften.
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Die Katastrophe in Zahlen

Polizisten suchten auch 2016 noch immer nach Opfern der Fukushima-Katastrophe. Rund 15.894 Menschen kamen durch das Erbeben und den Tsunami ums Leben, doch etwa 2500 Menschen wurden Stand 2016 noch immer vermisst. Für knapp 174.500 Menschen hat sich auch fünf Jahre nach der Katastrophe keine Normalität eingestellt, sie leben noch immer in Behelfsunterkünften. © dpa