Pandemie

Fünf Jahre Corona: WHO wartet noch immer auf Daten aus China

30.12.2024, 19:54 Uhr
Die WHO fordert Zugang und Daten. (Foto: Archiv)

© Uncredited/CHINATOPIX/AP/dpa Die WHO fordert Zugang und Daten. (Foto: Archiv)

Ende 2019 erfuhr die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals von Fällen einer Lungenkrankheit im zentralchinesischen Wuhan. Fünf Jahre später wartet die UN-Organisation noch immer auf die volle Kooperation Chinas, um den Ursprung der Corona-Pandemie zu klären. "Das ist moralisch und wissenschaftlich unerlässlich", hieß es von der WHO in Genf.

"Wir fordern von China weiterhin Daten und Zugang, damit wir die Ursprünge von Covid-19 verstehen können", teilte die Organisation mit. Ohne Transparenz und internationale Zusammenarbeit könne sich die Welt nicht angemessen auf künftige Pandemien vorbereiten und sie verhindern, warnte die WHO.

Seit Beginn der Pandemie hat China die Sorge, dass der Volksrepublik die Schuld für den weltweiten Ausbruch zugeschoben wird. Regierung und Staatsmedien verfolgen seither eine massive Meinungskampagne, die auf die Möglichkeit abhebt, dass das Virus auch aus dem Ausland gekommen sein könnte und nicht aus China stammte. 

Kommission: tierischer Ursprung wahrscheinlich

Erst 2021 konnte eine gemeinsame Kommission aus chinesischen und WHO-Fachleuten nach Wuhan reisen. Die Kommission sah es in ihrem Abschlussbericht als "wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich", dass das Virus Sars-CoV-2 von einer Wildtier-Spezies stammte, sich dann in einer anderen Tierart verbreitete und danach auf Menschen übersprang. Ursprung und Verbreitungsweg konnten jedoch nicht klar identifiziert werden.

Im vergangenen September lieferte eine internationale wissenschaftliche Studie weitere Hinweise darauf, dass Covid-19 ursprünglich von Wildtieren stammt, die auf einem Markt in Wuhan gehandelt wurden, und dass das Virus nicht aus einem Labor in dieser Millionenmetropole entkam. 

Laut WHO wurden seit Ausbruch der Krankheit bis zuletzt weltweit rund 777 Millionen Corona-Fälle und etwa 7 Millionen Todesfälle bekannt. Die Organisation geht aber davon aus, dass die wahre Zahl der Menschen, die direkt und indirekt im Zuge der Pandemie starben, ein Vielfaches der dokumentierten Fälle beträgt.