Daten-Backup im Orbit

Für den Katastrophen-Fall: US-Firma will Rechenzentrum auf dem Mond einrichten

Sara Denndorf

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28.01.2025, 12:44 Uhr
Ein US-Unternehmen möchte ein Rechenzentrum auf den Mond schießen.

© IMAGO/UPI Photo/Sebastian Gollnow/dpa Ein US-Unternehmen möchte ein Rechenzentrum auf den Mond schießen.

Jeder will der Erste sein: Derzeit liefern sich diverse Start-Ups einen Wettlauf mit dem Ziel, das Weltall in ein riesiges Datenzentrum zu verwandeln. Sinn dieser Mission ist es, den rasant steigenden Bedarf nach neuen Rechenzentren für den Einsatz neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz zu decken.

Das Rennen scheint Lonestar Data Holdings zu machen. Das US-Unternehmen plant, das erste physische Rechenzentrum auf dem Mond einzurichten: Konkret möchte die Firma eine komplett montierte Serverfarm mit einer "Falcon 9"-Rakete von SpaceX auf den Erdtrabanten schicken – und zwar schon im Februar. Das berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters".

Das betroffene Rechenzentrum "Freedom" soll laut Lonestar-CEO Chris Stott vor allem für Disaster Recovery, also die Datenwiederherstellung nach Katastrophen genutzt werden. Ein bodengestütztes Backup gibt es in Tampa, Florida.

Das Vorhaben, ein physisches Rechenzentrum auf dem einzigen natürlichen Satelliten der Erde zu schaffen, bietet Vorteile, birgt aber auch große Risiken. Zu den Vorzügen zählt, dass das Datenzentrum kosteneffizient mit Solarenergie betrieben und die Laufwerke wegen der eisigen Temperaturen in den Mondnächten passiv gekühlt werden.

Im Gegenzug aber gestaltet sich die Wartung ebenso wie die Umsetzung von Upgrades oder die Reparatur freilich schwieriger als auf der Erde. Hinzu kommen die Transportkosten – und die Frage, ob es überhaupt klappt. "Wenn man etwa einen Satelliten ins All schickt, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder es funktioniert, oder es ist verloren. Es gibt keine Möglichkeit, ihn zu retten oder zu reparieren", sagte Chris Quilty, der Co-CEO des Forschungsunternehmens Quilty Space gegenüber "Reuters".

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